Thema: Die Philastempel Datenbank - Dokumentation und Auswertung
EdgarR Am: 17.10.2022 12:41:09 Gelesen: 134511# 1425@  
Die Ersttagsstempel der Deutschen Bundespost - zweieiige Zwillinge

Seit "ewigen Zeiten" - wohl seit Anfang/Mitte der 1960-iger Jahre - vertreibt die Deutsche Bundespost (und später die Deutsche Post AG) die bekannten Ersttagsblätter mit Marken- und Blockneuausgaben, rückseitig viel informativem Text dazu und - dem zugehörigen Ersttagsstempel aus Bonn bzw. Berlin [1]. Doch dieselben Ersttagsstempel wurden auch (und sogar seit Anfang der Bundespost-Markenausgaben) auch am Schalter in Bonn oder Berlin auf Poststücken abgeschlagen die die betreffende Markenausgabe trugen.

Aber halt! - Waren das wirklich "dieselben Stempel"? Wir Philatelisten sind ja geschult darin, genau hinzuschauen. Und tatsächlich: die bona fide Hand-Ersttagsstempel [2] zeigen ein unverkennbar anderes Druckbild als die auf den ETB [3]. Letztere sind sattschwarz, absolut randscharf und gleichmäßig, kurz, sie sind sauiber wie gedruckt. Und genau das sind sie auch - nämlich gedruckt.

Für die Stempeldatenbank bedeutet das: Jeder DBP- und Post AG-Ersttagsstempel muss zweimal aufgenommen werden. Einmal als Handstempel und zum anderen von so einem ETB als Maschinen/Handroll/Duplexstempel.

Und um das Maß voll zu machen: Die Dinger unterscheiden sich auch noch in der Größe! Die Handstempel folgen brav der Normvorgaben - also z. B. ø 35,0 mm bei allen kreisförmigen Ersttagsstempeln. Die gedruckten sind jedoch deutlich kleiner mit einem ø 34,0 mm [4]. Diese Maßabweichung von immerhin rund 3 Prozent ist so groß dass sie keinesfalls zufällig oder versehentlich zustande gekommen sein kann - sie muss beabsichtigt gewesen sein. Der Grund dafür ist mir jedenfalls unbekannt.

Das heißt aber für alle Stempelreporter: Achtung bei Eingabe von DBP- und Post AG-Erzeugnissen der Sparte "Kartonphilatelie" - die scheinbar ehernen Stempelnormen gelten dort nicht: es muss gemessen werden!



 
Quelle: www.philaseiten.de
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