Thema: Goldmarke der Deutschen Post
Jürgen Häsler Am: 15.11.2022 12:56:00 Gelesen: 3294# 22@  
@ Journalist [#18]

Die schwammige Formulierung, das diese nicht zur Frankatur geeignet wäre, man diese aber als "Goldbriefmarke Schloss Neuschwanstein" laut Verpackungstüte bezeichnet, ist aus meiner Sicht schon stark grenzwertig bezüglich der Benutzung von Begriffen.

Hallo Jürgen,

diesen Sachverhalt hast Du in bester Weise beschrieben. Ja, es ist stark grenzwertig, die Begrifflichkeiten "Briefmarke" und "nicht zur Frankatur geeignet" im Zusammenhang mit dem vorliegenden "gold-veredelten" Produkt zu verwenden, aber die Grenze ist halt noch nicht überschritten.

Auch die Hepburn-Marke und der Gscheidle-Irrtum sind "Briefmarken", aber eben keine "Postwertzeichen". Und diesen Begriff vermeidet die Postphilatelie ebenso wie den Begriff "frankaturungültig", denn der klingt doch irgendwie ein bisschen nach "wertlos", und diesen Eindruck will man tunlichst vermeiden.

Man will hier wohl absichtlich den einen oder anderen Sammler in die Irre führen und für extrem wenig Aufwand (Gesamtherstellungskosten vielleicht 5000 bis 8000 Euro - Gewinn nach Verkauf aller 1000 Stück - circa 40.000 Euro) - Wiederverkaufswert eher gleich 0 Euro - Materialwert .... Gold ??? melken, wie eine Kuh.

"Echte" Sammler werden aus meiner Sicht eher bei "Fälschungen" in die Irre geführt, wenn die Gier nach einem vermeintlichen Schnäppchen über den gesunden Sammlerverstand siegt. Der Goldbriefmarke dürften doch eher nichtphilatelistische Gelegenheitskäufer zum Opfer fallen, die auf der Suche nach einem besonderen (Weihnachts-)Geschenk für ihren "Lieblingsmenschen" sind und dabei die "Postfrisch" durchblättern. Die wollen einem Philatelisten eine Freude bereiten, und nach Weihnachten ist die Frist zu Widerruf und Rückgabe schon längst verstrichen. Das macht das Geschäftsgebaren der Postphilatelie aber keinen Deut besser und rechtfertigt gar nichts.

Seriöses Marketing ist dies aus meiner Sicht in keinster Weise.

Richtig.

Gleichzeitig will man auf großen Messen wie in Ulm mit den Kunden selbst direkt nichts zu tun haben und schickt hier Fremdfirmen (Eventteam) im Auftrag hin, die "Deutsche Post" spielen, da fühle ich mich schon fast wie in einer Bananenrepublik.

Ja, wir bekommen die Schattenseiten der Postprivatisierung immer deutlicher zu spüren.
 
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