Thema: Rumänien für Sammler
10Parale Am: 01.12.2022 13:11:53 Gelesen: 98034# 976@  
@ 10Parale [#975]

Heute bin ich sehr glücklich. Nach einem erwarteten Bietergefecht konnte ich diese wunderschöne Ansichtskarte erwerben, die am 29. Mai 1909 in Bukarest mit 5 Bani als Drucksache nach Bodenmais in Bayern lief. Laut Calin Marinescu (Tabelle Nr. 230, Seite 105, blauer Band Posttarife in Rumänien) müsste es sogar portogerecht frankiert sein.

Sehr schön der senkrechte Fünferstreifen der Freimarke von König Karl I., meiner Ansicht nach die grau-schwarze 1 Ban Marke Michel Nr. 129. Es müsste sich um einen Maschinenstempel handeln.

Gekauft habe ich die Marke aber nicht nur wegen all dieser Besonderheiten, sondern auch weil sie bildseitig eine Gruppe von TIGANI (Sinti, Roma, Zigeuner) zeigt, wie sie vor ihrem Nomanden-Zelt aufgereiht sind. Auffällig ist, dass Kinder und Frauen (es sind insgesamt 15 Personen auf dem Bild) alle barfuß sind, lediglich die Männer tragen ledergegerbte Stiefel. Die Frauen scheinen schon im frühen Alter Kinder geboren zu haben. Die Männer blicken stolz, die Kinder etwas müde und gezwungen. Ob es alltäglich war, dass solche Bilder gemacht wurden, oder ob der Fotograf anschließend den leeren Kesseltopf (den die Romas wahrscheinlich selbst hergestellt haben) mit Suppe oder Fleisch füllte, bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen.

"SATRA DE TIGANI" meint übersetzt "Zigeunerdorf".

Es handelt sich um philatelistische Korrespondenz, sehr schön die Abschlussformel des Schreibers "Weltvereinsgruss".

Na, ob dies nun mit der UPU zu tun hatte oder ein früher Ausdruck der globalisierten Welt war, weiß ich nicht zu sagen.

Liebe Grüße

10Parale
Stephan c.M.


 
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