Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 14.12.2022 07:20:00 Gelesen: 114017# 647@  
Sonderpostwertzeichen-Serie
„Immaterielles Kulturerbe“
Orgelbau-Orgelmusik

Pfeifenorgeln sind beeindruckende, monumental anmutende Instrumente. Mit ihrem erhabenen, mehrstimmigen Klang gelten sie als Inbegriff der Sakralmusik. Doch die Kirche hat sich über mehrere Jahrhunderte schwergetan nicht nur mit Orgeln, sondern mit der instrumentellen Untermalung von Gottesdiensten überhaupt. Erst nachdem man erkannt hatte, dass sich durch den Klang und die Mehrstimmigkeit einer Orgel die Festlichkeit der Liturgie steigern lässt, etablierte sich die Pfeifenorgel (außer in den Kirchen orthodox geprägter Länder) als Hauptinstrument christlicher Gottesdienste.

Orgeln zählen zu den größten und kompliziertesten Instrumenten und bestehen aus zigtausend Einzelteilen. Entsprechend aufwendig und anspruchsvoll gestaltet sich der Orgelbau. So vergehen von der Planung bis zur Fertigstellung einer Pfeifenorgel in der Regel mehrere Jahre. Für beinahe alle Teile, aus denen eine Orgel besteht, wird lange gelagertes Holz benötigt. Und auch Leder, Filz und verschiedene Kunststoffe kommen im Orgelbau zum Einsatz. Die Pfeifen werden, je nach gewünschtem Klang, ebenfalls aus Holz gefertigt oder aus Metall, zumeist einer Legierung aus Zinn und Blei. Parallel zu den Entwicklungen im Orgelbau bildete sich, vor allem in nachreformatorischer Zeit, auch eine eigene Orgelmusik heraus.

Komponisten und Organisten aus dem Barock schufen umfangreiche Orgelmessen und einzelne Stücke, die in den Gottesdiensten erklangen und bis heute bei Konzerten gespielt werden. Eine weitere Blütezeit erlebten der Orgelbau und die Orgelmusik in der Epoche der Romantik. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Orgelmusik auch außerhalb der Kirchenmauern beliebt, zum Beispiel in Konzertsälen und in den neu entstandenen Lichtspielhäusern, wo sie das Publikum der Stummfilme erfreute.

Orgelbau und Orgelmusik wurden von der UNESCO 2014 in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland und 2017 in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

  

   

Ausgabetag: 05.01.2023
Wert (in Euro Cent): 275 Cent
Motiv: Verschiedene Elemente aus Orgelbau und Orgelmusik
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Julia Warbanow, Berlin
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
 
Quelle: www.philaseiten.de
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