Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 19.12.2022 07:15:00 Gelesen: 108187# 649@  
Sonderpostwertzeichen-Serie
„Sehenswürdigkeiten in Deutschland“
Zeche Zollverein

In Essen, der ehemals größten Bergbaustadt Europas, befindet sich die Zeche Zollverein. Hier waren zwischen 1851 und 1986 im Schichtwechsel über und unter Tage bis zu 8000 Bergleute beschäftigt. Als die Anlagen stillgelegt wurden, hatten dort insgesamt mehr als 600.000 Menschen gearbeitet. Bereits seit einigen Jahrzehnten gehören Schacht 1/2/8, Schacht XII und die Kokerei zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als Industriedenkmal erinnert es an einen wichtigen Teil deutscher Wirtschaftsgeschichte, als Architekturdenkmal spiegelt es die unverkennbare Handschrift des Bauhauses wider, die ihm den Ruf als schönste Zeche der Welt eingebracht hat.

1847 ließ der Unternehmer Franz Haniel die Gründerschachtanlage 1/2/8 abteufen. 1851 begann die Steinkohleförderung, die sich rasant entwickelte: Konnten zu Beginn etwa 13.000 Tonnen jährlich abgebaut werden, so waren es 1890 schon eine Million und um 1900 zählte die Zeche zu den größten Anlagen im Ruhrgebiet. In den folgenden Jahrzehnten entstanden auf dem Grubenfeld weitere Schächte – zwischen 1928 und 1932 etwa Schacht XII nach Plänen der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, der als größte und leistungsfähigste Steinkohleförderanlage der Welt galt. Die Kokerei wurde von 1957 bis 1961 im gleichen neusachlichen Stil gebaut. Nach einer Erweiterung in den 1970er-Jahren veredelte man hier täglich 10.000 Tonnen Kohle zu 8600 Tonnen Koks.

1986 beziehungsweise 1993 erfolgte die Stilllegung der Schachtanlagen und der Kokerei. Die Gründerschachtanlage 1/2/8, Schacht XII und die Kokerei standen bereits unter Denkmalschutz, als die UNESCO sie im Dezember 2001 als „Industriekomplex Zeche Zollverein“ in die Welterbeliste aufnahm. Jedes Jahr besichtigen etwa 1,5 Millionen Besucher die Übertageanlagen und ehemaligen Produktionsstätten. Zudem haben sich auf dem Gelände inzwischen nicht nur Unternehmen angesiedelt, auch kulturelle Einrichtungen wie das Ruhr Museum und die Folkwang Universität der Künste sind auf dem Areal zu Hause.

 



Ausgabetag: 05.01.2023
Wert (in Euro Cent): 110 Cent
Motiv: Der Förderturm der Zeche in stimmungsvoller Abendbeleuchtung
© Jochen Tack
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Jennifer Dengler, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
 
Quelle: www.philaseiten.de
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