@ nagel.d [#94]

Hallo Dirk,

vielen Dank für die Info. EUR 223,-- bedeuten erneut "Rekordzuschlag".

Wie in der jüngst erschienenen SÜDWEST AKTUELL Heft 288 [1] von Detlev Moratz auf Seite 20 und 21 berichtet wird:

"Niemand weiß, wie hoch die Stückzahl der ausgelieferten fehlerhaften Ganzsache war.

Zumindest ist aber zu vermuten, dass die Post im Rahmen ihrer Rückrufaktion nicht viele Exemplare zurückerhalten haben dürfte.

Am Post-Stand in Ulm war dann nur die korrekte Version mit Matrix-Code zum Preis von 1,20 € zu haben. Im Internet wurden vor Messebeginn schon Preise um 20,00 € für das fehlerhafte Stück bezahlt.

Einige Exemplare wurden in Ulm auch zum Versand eingeliefert und mit einem der
Sonderstempel versehen. Manche Briefe sind anstandslos befördert worden, andere nicht.

So erhielten wohl einige Brief-Empfänger ein Schreiben der Deutschen Post Weiden mit dem ‚bemängelten‘ Exemplar samt „Kugelschreiber-Entwertung“ geschickt. Dabei ist man bei der Post offensichtlich davon ausgehend, dass der genannte Empfänger auch der Absender ist."

Abbildung einer mit Sonderstempel und anschließender Kugelschreiber-Entwertung versehenen Messeganzsache Ulm ohne Matrixcode



Er zitiert dort auch aus einem Anschreiben der Post:



"In dem Anschreiben vom 17.11.2022 heißt es:

„Guten Tag Herr …. bei der Produktion der Messeganzsache „Internationale Briefmarken-Börse Ulm“ ist uns leider ein Fehler passiert. Irrtümlich wurde die Frankatur ohne entsprechenden Matrixcode abgedruckt.

Der Beleg ist nicht frankaturgültig und darf aus diesem Grund nicht gestempelt werden.

Leider wurden Ihre Belege versehentlich schon gestempelt. Hierfür bitten wir Sie um Entschuldigung.

Die verstempelten Belege haben wir diesem Schreiben beigefügt. Wir bitten Sie jedoch um Verständnis, dass der Sonderstempel von uns durchgestrichen wurde.
Inzwischen haben Sie bereits die neue Messeganzsache erhalten.

Selbstverständlich können Sie diese stempeln lassen. Bitte senden Sie diese an die Stempelstelle, die Stempelfrist haben wir dementsprechend verlängert.
Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und verbleiben mit freundlichen Grüßen“

Interessant wäre die Frage, warum die Post den Umschlag mit dem fehlenden Matrix-Code für frankaturungültig erklären kann. Schließlich wurde er ordnungsgemäß ver- und gekauft und abgeschickt. Das Fehlen des Matrix-Codes kann eigentlich kein Kriterium sein, schließlich sind auch alle Euro-Briefmarken ohne Matrix-Code gültig. Zudem sind die Fluoreszenz-Balken für die Maschinen-Erkennung vorhanden."

Interessant wäre aus meiner Sicht nicht die Frage an sich, sondern die Antwort der Post auf diese berechtigte Frage.

Die gesamte bisherige von der Post AG unerkannt verkaufte "Makulatur" an Briefmarken ohne Matrix-Code, angefangen mit Sondermarke "Digitaler Wandel" wurde als frankaturgültig behandelt. Warum soll das ausgerechnet bei der Messeganzsache Ulm anders sein ?

Etwa aus dem Grund, weil die Postphilatelie einige Tage lang ausschließlich "Makulatur" verkauft hat ?

Wenn ein großer Teil der vom Ulmer Verein verkauften 120 Exemplare ohne Matrix-Code in Ulm am Stand der Postphilatelie eingeliefert wurde und anschließend von der Post mit Kugelschreiber "ruiniert" wurde, wäre das eine Erklärung für die Seltenheit und die hohen Preise echt gelaufener Ganzsachen ohne Matrixcode.

[1] http://www.briefmarken-suedwest.de/