Thema: (?) (228) Absenderfreistempel Typen und Besonderheiten
Stefan Am: 05.01.2023 11:21:30 Gelesen: 19081# 103@  
@ Nordluchs [#102]

einen ungewöhnlichen Abdruck eines AFS möchte ich vorstellen. Erst zum 2. Mal in fast drei Jahrzehnten fand sich ein Beleg nur mit Versandvermerk / Drucksache / statt Werbeklischee.

Jein, also ja und nein.

Ja, ein Werbeeinsatz (Werbeklischee) je Frankiergerät war zu Bundespostzeiten verpflichtend, du kennst die Verordnungen besser als ich.

Für die Mitleser in diesem Thema: Die individuelle Kennung je Freistempelgerät wurde erst ab 1983 (bei Neugeräten) eingeführt. Vorher wurden in Deutschland der Absender unzustellbarer und mit Absenderfreistempel freigemachter Sendungen jahrzehntelang zweifelsfrei anhand des im Absenderfreistempel abgedruckten Werbeeinsatzes vom Absender identifiziert. Ich kenne eher Belege aus den 1990-er Jahren, wo davon abgewichen wurde, Werbeeinsätze zu verwenden. Für die Zeit der Bundespost müsste ich tatsächlich in meiner Sammlung suchen.

Nein, mich irritiert der schmale Abstand zwischen dem diagonal verlaufenden Wort "Drucksache" und der dem Datumsteil vom Absenderfreistempel. Kann es sein, dass es sich bei der Angabe "Drucksache" nicht um eine manuell zu betätigende Zuschaltung im Frankiergerät (was ich an dieser Stelle normalerweise erwarten würde) sondern um den "Werbeeinsatz" des Absenders selbst handelt, welcher links außen vom Klischee mit "Drucksache" beschriftet ist?

Soweit ich weiß, mussten die verschiedenen Abschläge von Werbeeinsätzen im Verlauf eines Frankiergeräte"lebens" beim örtlichen (zuständigen) Postamt hinterlegt werden, wo der Freistempler angemeldet und vor der erstmaligen Benutzung amtlich registriert werden musste (jahrzehntelang ein ganz profanes Karteikartensystem in Papierform bzw. aus Pappe).

In jedem Fall handelt es sich bei dem Beleg um ein auffälliges Stück!

Gruß
Stefan
 
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