Thema: Preisexplosion: Berlin Marken zu 3.000 % Michel versteigert
cartaphilos Am: 02.10.2010 17:39:36 Gelesen: 93059# 50@  
Meine Erfahrung ist, daß es schon seit mindestens 30 Jahren Berlin-Sammler gibt, die vor allem für einheitlich rundgestempelte, komplette Dauserserien extrem hohe Preise zu bezahlen bereit sind. So bot mir jemand für einen - natürlich geschlegelten - einheitlich schaltergestempelten Rotaufdruck 200 % vom Postfrischpreis. Für einen gleichfalls geschlegelten entsprechenden Männer der Geschichte Berlins I 200 DM, ebenfalls für Bedeutende Deutsche Berlin feinst zentrisch schaltergestempelt waren für 200 DM gut.

Mann kann seinen Bart darauf verwetten, daß man kaum mehr als 20 oder 30 solcher Sätze finden kann. Das hat aber meines Erachtens nichts mit einer speziellen Preisexplosion für gestempelte Berliner Marken zu tun, sondern gilt für alles, was ganz außergewöhnlich saubere Entwertungen aufweist. So erklärt sich ja auch, weshalb für einen feinst zentrisch und einheitlich schaltergestempelten Posthorn-Satz locker Preise wie für postfrisch bewilligt werden.

Etwas anders sieht das meines Erachtens für die kurzen Sätze von Sondermarken aus. Die tauchen immer wieder feinst, zentrisch und einheitlich rundgestempelt auf, weil Sammler sich diese bei entsprechenden Sonderveranstaltungen, am Sammlerschalter etc, beschaft haben. So dürfte auch ein schaltergestempelter Währungssatz oder Gedächtniskirchensatz von Berlin so um die 30-35 % Michel verdienen, während Schwarzaufruck, Rotaufdruck, Bauten I, Männer I, Bauten II, Männer II, Heuss Medaillon, Alt Berlin und auch noch die folgenden Dauerserien mit entsprechenden Entwertungsmerkmalen wie Goldstaub zu suchen sind und entsprechende Preise verdienen.

Ich sage das, weil ich die entsprechenden Erhaltungen wirklich für unglaublich selten halte und weil ich entsprechende Preisbewilligungen selbst erlebt habe. Ich mache aber - wie bei derart gestempelten Marken - auch sonst schon seit Jahrzehnten den Michel nicht mehr zu meinem Gebetsbuch, da ich als Bedarfspostsammler - würde ich an die Katalognotierungen des Briefekataloges glauben - nicht einen einzigen Beleg mehr erwerben könnte und jeder, dem ich Belege auf Michelbasis abkaufen wollte, mir einen Vogel zeigte.

Oder ist wirklich jemand der Meinung, daß die folgende Berliner Mischfrankatur von Kleinst- und Billigstwerten der Bedeutenden Deutschen auf Telegrammformular wirklich nur ca 3 Euro wert ist?



Wenn ja, dann kaufe ich solche Belege gerne per Tausend. ;-)

Einen schönen Start noch allen in die Sammelsaison.
 
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