Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 26.01.2023 13:46:57 Gelesen: 96667# 653@  
Sonderpostwertzeichen-Serie
„Tag der Briefmarke“
Schätze der Philatelie – Stralsund-Brief

Zu den spannenden Sammelgebieten der Philatelie gehören zweifellos die Altdeutschen Staaten (1849–1871). Schon das Alter der Briefmarken wertet jede Kollektion auf. Noch größer ist die Freude, wenn es sich zusätzlich um Abweichungen von der Norm handelt. Zu diesen „Schätzen der Philatelie“ zählen etwa halbierte Briefmarken, von denen eine auf dem sogenannten Stralsund-Brief zu finden ist. Diese außerordentlich attraktive Rarität ziert nun das neue Sonderpostwertzeichen der Serie „Tag der Briefmarke“.

Wollte man einst einen Brief versenden und hatte nicht die passende Wertstufe zur Hand, kam der eine oder die andere hin und wieder auf die Idee, eine vorhandene Marke zu zerschneiden, um das korrekte Porto zu erhalten. Von der preußischen Post gab es weder amtliche Verordnungen über den Gebrauch noch Hinweise auf die Duldung halbierter Briefmarken – ausdrücklich gestattet waren sie demnach nicht. Dennoch sind heute vier Halbierungen bekannt, die im Königreich Preußen unbeanstandet befördert wurden. Eine der schönsten unter ihnen ist der Stralsund-Brief, und das nicht allein wegen seiner kalligrafisch eindrucksvollen Anschrift.

Wie der Name es erahnen lässt, wurde er in der damals pommerschen Stadt an der Ostsee aufgegeben und ging an einen Maurermeister in Berlin, was eine Frankatur von 3 Silbergroschen erforderte. Zu finden sind jedoch zwei blaue Freimarken zu je 2 Silbergroschen, von denen das rechte Exemplar senkrecht zerschnitten wurde. Die beiden farbfrischen, voll- bis breitrandigen Marken mit dem Porträt König Friedrich Wilhelms IV. sind tadellos erhalten und mit einem sauber aufgesetzten kleinen Zweikreisstempel von Stralsund entwertet. Zudem ist aus der zweiten Ausgabe auf glattem Grund von 1857 nur diese eine halbierte Freimarke bekannt. Nachdem berühmte Philatelisten wie Philipp von Ferrary, John R. Boker und Erivan Haub den Stralsund-Brief in ihre wertvollen Sammlungen aufgenommen hatten, befindet sich diese Preußen-Seltenheit seit 2020 in Privatbesitz.





Ausgabetag: 01.03.2023
Wert (in Euro Cent): 85+40 Cent
Motiv: Teilansicht des Stralsund-Briefs
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Ruven Wiegert, Berlin
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
 
Quelle: www.philaseiten.de
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