@ Journalist [#237]

Das besondere an dem Werbeteil des Stempels ist, das es sich hier um ein "DDR" Klischee handeln dürfte, den aus dem Westen bzw. der Bundesrepublik sind mir waagrechte Linien nicht bekannt oder liege ich hier etwa doch falsch mit meiner Vermutung.

Tuffi "philosophiert" über die Werbeeinsätze (Werbefahnen) zum Thema Wellen und Striche in dem Buch in [1]. ;-)

Demnach gab es in den 1950-er Jahren eine weiterverwendete Sonderform in Bayern, bestehend aus vier bzw. sechs Strichen. Generell ist bei moderneren Belegen (ab 1990) davon auszugehen, dass es sich um Klischees aus den Beständen der ehemaligen Deutschen Post der DDR handelt, welche nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern wieder- bzw. weiterverwendet wurden oder im Einzelfall auch Richtung alte Bundesländer auf Wanderschaft gingen. Ein Klassiker war bis mindestens 2005 im Briefzentrum 48 in Münster anzutreffen und ist im Buch in [1] abgebildet (aus einer der umliegenden Städte von Münster als Briefregion kommend).

Gruß
Stefan

[1] Inge Riese & Walter Kohlhaas: "Die Halbstempelmaschinen Universal und Standard" (Kapitel 7.1 bis 8.2 auf den Seiten 249-260), erschienen in den Veröffentlichungen der Poststempelgilde (Band 177)