Thema: Deutsche Abstimmungsgebiete Allenstein: Was ist von diesem Angebot zu halten?
Stefan Am: 27.03.2023 12:23:00 Gelesen: 1389# 7@  
@ Laudano [#6]

um dem Ganzen noch ein Krönchen aufzusetzen: Gestern bot Primus u. a. auch die unverausgabte postfrische Allenstein I mit einem Michelwert von 260.- Euro für unglaubliche 9,95 Euro - natürlich ungeprüft - an.

Ich nehme an, dass Primus irgendwo Bogenware der Mi-Nr. 4 Ib und Mi-Nr. I erhalten und diese nun günstig (zum (Neu-)Kundenfang) auf den Markt wirft. Mir fehlt diese Unverausgabte noch und mir soll es recht sein, wenn frisches Material aufkommt (dadurch in den nächsten Jahren vermutlich sinkende Angebotspreise). :-)

Beide Ausgaben sind seit Jahrzehnten bekannt und stehen entsprechend im Katalog (die Mi-Nrn. II bis VI mit einer Auflage von je fünf Schalterbögen = 500 Briefmarken tauchten erst ab ca. 1983 in Berlin (Ost) aus Archivbeständen auf). Das Interesse für das Sammelgebiet Allenstein dürfte unter Sammlern nicht ganz so groß sein (bei zwei Sätzen die Hauptnummern abhaken und fertig). Die Mi-Nr. I wurde gemäß der Angabe in diversen Michel-Katalogen in einer Auflage von ca. 10.000 Stück (also ca. 100 Schalterbögen à 100 Briefmarken) gedruckt.

Die Mi-Nrn. I bis VI entsprechen mit den neuen Portostufen den Weltpostvereinsfarben der Germania, welche im Jahr 1920 verausgabt worden sind (Pfennigwerte ex Deutsches Reich (DR) Mi-Nr. 140-149). Aus diesem Satz wurde bereits die Urmarke DR 142 (15 Pf. braunrot / karminbraun) für den regulär verausgabten Aufdruck in Allenstein berücksichtigt, dito die kurze Zeit zuvor erschienenen Markwerte im Offsetdruck (Urmarken DR 113; 114 und 115) mit neuen Portostufen zu 1,25 Mk; 1,50 Mk und 2,50 Mk. Eine Verausgabung weiterer Germania-Nominalen in den neuen Farben von 1920 mit Aufdruck für das Abstimmungsgebiet Allenstein unterblieb. Die Abstimmung selbst fand in Allenstein am 11.07.1920 statt.

Gruß
Stefan
 
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