Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 13.04.2023 23:50:58 Gelesen: 91266# 888@  
@ Martin de Matin [#884]

Du hast in mir die Liebe zu den Briefmarken von Uruguay neu geweckt mit Deinem schönen Beitrag. Die Magnolia-Sammlung hatte ich nicht auf dem Radar, heute habe ich den Katalog etwas studiert. Seite 7 (6) gibt viele interessante Informationen.

1982 war ich 23 Jahre alt, da kam die Grand Prix-Sammlung von Roberto Hoffmann zur Auktion (Corinphila, Zürich). Ich war sehr beeindruckt. Ich denke, es gab/gibt keine bessere Sammlung von Uruguay "ever".

Ein Jahr später bot Rapp die märchenhafte Sammlung Rumänien an von Tomasini/Künzi. Sie wurde vor dem Verkauf zurückgezogen und gelangte dann erst 23 Jahre (!!) später zum Verkauf, 2006 bei David Feldman.

1989 entschied ich mich, Rumänien zu sammeln; Rumänien hatte sich bei meiner Evaluation - knapp! - gegen Uruguay durchgesetzt. Wäre ich reich, hätte ich bestimmt auch Uruguay gesammelt. So aber musste ich mich beschränken.

Ein Grund für meinen Entscheid war, dass die teuerste Marke von Uruguay im Senf von 1912 "nur" mit RM 800 bewertet war (Senf No. 1 II, Michel Nr. 4), *. 79 Marken waren damals höher bewertet, vgl. BD [#2]; Mark 800 reichten "nur" für Platz 80. Das war mir zu wenig.

Wir wissen, dass Uruguay sehr, sehr teure Stücke hat:

a) Kehrdruckpaare
b) grosse Einheiten
c) schöne Frankaturen

Aber das hat Rumänien alles auch - und dazu noch vier (!) Marken unter den "Top 58" (Grenze RM 1000). Dieses Argument war überzeugend.

Doch zurück zu Uruguay:

Die zwei Welt-Raritäten Kehrdruck-Paare der Senf/Michel Nr. 5 und 6 sind völlig zu Recht heiss begehrt bei den Uruguay-Sammlern. Weil es davon so wenig gibt, ist die Auswahl an Sammlern klein, die je ein solches KD-Paar ihre eigen nennen konnten. Nicht einmal Emanuel J. Lee (ein "m" in Emanuel) hatte einen in seinen mehr als 7000 Losen.

Die fast schon tragische Geschichte mit der Nummer III (Williams) der Michel Nr. 5 K zeigt, dass auch sehr reiche Leute manchmal nie ans Ziel kommen. Er hatte das Stück eigentlich "schon gekauft", es fehlte dann aber beim Verkäufer und kam erst viele Jahre später wieder ans Licht.

Dass der grosse Charles Lathrop Pack ein Kehrdruckpaar hatte, sehen wir am Katalog Harmer Rooke New York, 19.-21.11.1945, Sales 290-292, Los 793, Fototafel 8). Ob er das wertvolle Stück aber schon 1912 hatte, dafür habe ich noch keinen Nachweis.

Der Hinweis im Siegel-Katalog wollte ich am Original-Ausstellungskatalog London 1912 verifizieren.



Heinz
 
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