@ wajdz [#9]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für deine Antwort! Ich habe gerade in der PDF-Datei [1] noch eine andere Erklärung gefunden:

Häufig hört man, der Monarch habe sich nicht »von hinten lecken und von vorn bekloppen«, d. h. stempeln lassen wollen. Das ist zwar eine lustige Anekdote, doch der wahre Grund ist ein anderer: Der deutsche Kaiser war zwar Oberhaupt aller deutschen Länder, doch für viele noch immer zuvorderst der König von Preußen. Hätten die Marken ein Porträt Wilhelms gezeigt, wäre der Unmut der anderen deutschen Herrscher groß gewesen – und das hätte eine Übernahme des bayerischen und württembergischen Postwesens noch weiter erschwert. Zwar gab es sogar Entwürfe, die das Haupt des Kaisers zeigten – letztendlich entschied man sich jedoch für die Germania. Ganz ohne Briefmarke blieb Wilhelm II. dennoch nicht: Zwei Marken des Deutschen Reichs (MiNr. 65 und 66) zeigen ihn bei der Enthüllung des Denkmals für Wilhelm I. bzw. bei der Reichsgründungsgedenkfeier, beide Male aber relativ zurückhaltend.

Das klingt logisch.

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://www.fvduitsland.nl/wp-content/uploads/2018/03/2016_3_Postfrisch.pdf