Thema: Auktionsvorschau - aus den Auktionsangeboten
Richard Am: 22.06.2023 09:33:57 Gelesen: 15876# 220@  
56. Christoph Gärtner Auktion vom 12. – 16. Juni 2023: Eine Sommerauktion mit vielen guten Steigerungen

(sj-B.-B./pcp) Die Sommerauktion des Auktionshauses Christoph Gärtner, die vom 12. – 16. Juni 2023 in Bietigheim-Bissingen stattfand, verzeichnete einige schöne Steigerungen in den verschiedenen Gebieten.

Schwerpunkte der Auktion waren Asien, darunter insbesondere China, Japan und Portugiesisch-Indien, sowie Deutschland Einzellose, die vielfältigen Sammlungen aller Gebiete, Münzen und Banknoten. Die Banknoten- und Münzenauktion sowie die Gebiete Asien/China, Auslandspostämter/Kolonien/Besetzung und Nachlässe wurden online live durchgeführt.

Erstmals wurden die Banknoten per reine Online-Auktion, ohne Saalbieter, versteigert. Sehr gute Ergebnisse erzielten Banknoten aus Litauen und den Nebengebieten des Deutschen Reiches, wie zum Beispiel ein Fünf-Dollar-Schein der Deutsch-Asiatischen Bank. Die Umlaufnote mit einem Ausrufpreis von 12.000 Euro aus altem Familienbesitz mit Unterschriften und diversen handschriftlichen Buchungsvermerken erreichte einen Zuschlag von 17.000 Euro. Ebenfalls erwähnenswert ist eine 1.000 Gulden Banknote aus Danzig. Sie stieg von 2.500 Euro auf 4.400 Euro. Auch das Angebot an Münzen stieß auf großes Interesse. Hervorzuheben ist ein Taler aus Dresden von 1630, der zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Übergabe des Augsburger Bekenntnisses ausgegeben wurde. Er wurde mit 300 € ausgerufen und mit 500 € zugeschlagen.



Bei den online live versteigerten Einzellosen China/Asien erzielte ein postfrischer Teilsatz Mao Gedichte von 1967 mit Ausruf 800 Euro einen Zuschlag von 2.100 Euro sowie eine Einladung zum Maskenball im Club Concordia von 1907 als Ganzsache mit ovalem Drachen mit Ausruf 200 Euro einen Zuschlag von 2.300 Euro. Aus dem großen Angebot Portugiesisch-Indien ragte ein mit 500 Euro ausgerufener Brief von 1872 mit einer Erstausgabe 10r. als waagerechtes schwarzes Paar und einer Marke British-India ½a. von Bombay nach Verna/Goa heraus. Er erzielte den Zuschlag von 1.050 Euro.

Im Bereich Auslandspostämter/Kolonien/Besetzungen ist der Zuschlag für zwei Marken der britischen Besetzung zu erwähnen. Sowohl eine grüne als auch eine rot/grün-schwarze Marke aus Deutsch-Ostafrika, jeweils mit Handstempelaufdruck G.R. MAFIA von 1915, fanden für 10.000 Euro einen neuen Besitzer. Erwähnenswert ist auch die unverausgabte Flugpostmarke aus Albanien von 1943. Sie erzielte bei einem Ausruf von 200 Euro einen Zuschlag von 2.400 Euro.



Bei den Einzellosen Deutschland ist besonders der Bereich Bayern beachtenswert. So erzielte ein Brief von 1875 mit einem waagerechten 1 Kreuzer-Dreierstreifen, der von Bayreuth nach Tirschenreuth lief, einen Zuschlag von 6.600 Euro. Der Ausruf lag bei 300 Euro. Auch ein Briefstück aus dem Jahr 1875 mit einem 1 Kreuzer Achterblock und Weilheimer Einkreisstempel erfreute sich großer Beliebtheit. Das Los erhielt viele Gebote und wurde mit 6.200 Euro zugeschlagen. Weitere Bereiche der Deutschland-Einzellose waren ebenfalls sehr gefragt. Beispielsweise wurde ein Block der Olympischen Sommerspiele 1976 in Montreal mit 900 Euro ausgeschrieben, der Zuschlag für die Block-Abart betrug 2.400 Euro. Eine ähnlich hohe Steigerung erreichte eine 30 Pfg. Marke auf Briefstück aus der Sowjetischen Zone Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde mit 800 Euro ausgerufen und erhielt einen Zuschlag von 2.100 Euro.

Bei den Sammlungen zeigten z.B. Ägypten, Dänisch-Westindien und Japan überdurchschnittliche Verkaufsquoten – die „Dauerbrenner“ Indien und China nicht zu vergessen. In der Thematik-Sektion wurde das umfangreiche Angebot „Olympische Spiele“ dankbar angenommen und auch in Europa sind die klassischen Länder wie Dänemark, Frankreich, Liechtenstein, Schweiz und Österreich zu erwähnen. Etliche Nachlässe zeigten hervorragende Steigerungen (7.000 -> 22.500 €, 3.000 -> 7.800 € oder 1.000 -> 5.000 €). Eine unberührte Baden-Sammlung mit 135 Briefen steigerte sich auf 5.400 € und eine Baden-Stempelsammlung von 2.000 € auf 6.000 €.

Die nächste Christoph Gärtner Auktion findet vom 16.–20. Oktober 2023 statt. Einlieferungen nimmt das Expertenteam des Hauses Gärtner bis zum 25.8.2023 entgegen. Mit der kommenden Oktober-Auktion wird auch die Reihe der Sonderkataloge „Weltraritäten“ fortgesetzt. Schon heute ist bekannt, dass unter anderem vier ungebrauchte Einheiten der ersten Briefmarke der Welt, der „Penny Black“, angeboten werden.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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