Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 26.06.2023 00:00:15 Gelesen: 91814# 1790@  
Hallo zusammen,

heute habe ich mal etwas Anderes zum Thema.

Beginnen wir mit dem Handrollstempel, diesmal nur ein Abschlag auf einem Briefstück (oder so ähnlich):



GOCH 1 / l / 418 vom 29.12.1970 [1]

Sauberer Stempel und eine schöne Einheit, waagerechtes Paar des Höchstwertes aus der bekannten Dauerserie "Berühmte Deutsche" (Ausgabe Berlin). So etwas findet auch heute noch einige Sammler die auch bereit sind dafür etwas mehr Geld auszugeben. Der Stempel stammt auch sicherlich von einem Handrollstempel der Deutschen Bundespost. So weit, so gut und wenn ich nur dieses eine Stück vorliegen habe halten sich Bedenken bezüglich der Echtheit in Grenzen. Nicht selten werden solche Einheiten von denen es postfrisch noch Unmengen gibt, falsch gestempelt oder nachgestempelt (also auch falsch) angeboten.

Dann gibt es aber auch dieses Angebot eines gar nicht so unbekannten Auktionshauses:



Was sehen wir hier? Den kompletten Satz der "Berühmten Deutschen", alles waagerechte Paare auf Papierabschnitten (Briefausschnitte sind das sicherlich nicht) und alle perfekt bilderbuchmäßig mit dem schon genannten Handrollstempel entwertet. Jetzt schwant Einem schon Schlimmes und das nicht zu Unrecht.

Der Handrollstempel befindet sich in Privatbesitz und es sind davon auch mißbräuchliche Verwendungen bekannt.

Der Anbieter ist wenigstens so fair darauf hinzuweisen und auch, dass deswegen eine anscheinend angefragte Prüfung abgelehnt wurde. Deshalb wird der komplette Satz auch zu dem Schnäppchenpreis von etwas über 40 Euro angeboten.

Nun kann jeder daraus seine eigenen Schlüsse ziehen, für mich sind 40 Euro, genau 40 Euro zuviel für einen Satz falsch gestempelter Marken. Dass diese Marken falsch gestempelt sind (Stempel missbräuchlich verwendet), steht für mich außer Zweifel. Unverständlich bleibt für mich nur, weshalb selbst renommierte Auktionshäuser es nötig haben sich für solche Beträge den eigenen Ruf zu beschädigen. Aber das wäre dann eine andere Geschichte. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/542482
 
Quelle: www.philaseiten.de
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