Thema: Altdeutschland Bayern: Belege in die Schweiz
DFP14-18 Am: 09.07.2023 13:40:32 Gelesen: 3683# 38@  
@ bayern klassisch [#33]

Hallo und guten Tag,

die gezeigte Karte ist als private (normale) Postsendung verwendet worden. Es gibt keinerlei Hinweise für eine Behandlung durch die Feldpost, es handelt sich also nicht um Feldpost. Es liegt eine Auslandsfrankatur mit 10 Pfg. vor.

Zur Feldpost: Am 8.Oktober 1914 wurde ein begrenzter Feldpostverkehr mit der Schweiz zugelassen. Postkarten und Briefe bis 50 Gramm an Ehefrau, Eltern, Großeltern, Kinder und Geschwister wurden gebührenfrei befördert. Sie mussten Soldatenbriefstempel tragen und waren offen aufzuliefern. Unfrankiert eingehenden Sendungen waren als Feldpostsendungen zu behandeln. (Dies galt bis zum 23.2.1916, dann war der unmittelbare Postverkehr mit dem neutralen Ausland - Ausnahme Luxemburg - verboten.

Im vorliegenden Fall trafen die genannten Bedingungen als Verwendung duch die Feldpost nicht zu. (mit Frankatur ohne Soldatenbriefstempel in der Periode vor 24.2.1916). Deshalb fehlt auch die Markierung als "Feldpost" (handschriftlich gelegendlich auch mittel Gummistempel). Auch gibt es keinen Feldpoststempel, lediglich die beiden Ortsstempel München und Frauenfeld.

Natürlich gab es Feldpost aus Bayern in die Schweiz. Eine entsprechende Feldpostkarte zeige ich hier:



Karte geschrieben am 16.9.15 nach Zofingen / Schweiz, handschriftlich gekennzeichnet als "Feldpost" mit bayer. Frankatur 10 Pfg. Absender "Feldpostmeister Hammer"; Soldatenbriefstempel "Feldpostamt Korps Bothmer ...". Als Feldpost verwendet mit Stempel der "K.D.Feldpoststation 151, gestempelt am 22.9.15. Die Karte war unfrankiert eingeliefert worden und wurde bei der FP-Station nachfrankiert, erkenntlich an der Marke die über den SB-Stempel geklebt wurde.

Feldpost kann spannend seln!

Mit Sammlergrüßen
Uli
 
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