Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 14.07.2023 17:25:40 Gelesen: 34869# 629@  
Liebe Freunde,

eigentlich sammle ich keine bilateralen Briefe Bayern - Österreich vor dem Postvertrag von 1819 - aber hier habe ich mal eine Ausnahme gemacht:



Das bayerische Landgericht Viechtach sandte am 7.11.1818 eine Königliche Dienst Sache (K.D.S.) mit Postaufgabe in Freiung an das k. u. k. böhmische Dominikalgericht nach Krumau.

In Bayern blieb der Brief natürlich portofrei, aber nach dem Taxpatent Österreichs vom 1.6.1817 über 3 bis 6 Poststationen waren 8 Kreuzer Conventionsmünze beim Empfänger zu zahlen.

Aber der Brief wurde wohl weitergeleitet nach Vikingau, wobei ich diesen Ort weder im Netz, noch sonstwo gefunden habe. Ob die Weiterleitung mit den 2 Kr. unten rechts in Verbindung stehen, kann ich nicht sicher sagen.

Der Kaufgrund für mich war der unten unterstrichene Satz: "gegen mitlaufenden Postschein". Ergo war dem Brief ein Post-Liefer-Schein für 12 Kr. rheinisch angehängt worden, der vom Empfänger sofort nach Erhalt der Sendung zu unterschreiben und unter Recomanndation wieder der Aufgabepost zu remittieren war.

Der Brief trägt zwar auch einen bayer. Chargé-Stempel, aber keine Nummer (!!) und auch nicht den Wunsch einer Einschreibung, sondern nur den Vermerk "criminalia", was aber keine Sonderbehandlung bei der Post nach sich zog. Sonderbar.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/723
https://www.philaseiten.de/beitrag/322160