Thema: (?) (14) (15) Vorphilatelie: Kürzel auf Briefumschlägen entziffern
bayern klassisch Am: 09.08.2023 22:59:56 Gelesen: 937# 12@  
@ Lars Boettger [#11]

Lieber Lars,

völlig ausschließen kann ich das nicht, zumal mir die Usancen zwischen Preussens Aufgabeposten und ihrem Militär in Luxemburg nicht gut genug bekannt sind.

Ziehen wir es chronologisch auf:

Jemand wirft in Berlin den Brief ein, wie wir ihn sehen, nur ohne die Applikationen "Briefkasten", "Unterschrift" und "10".

Bei der Aufgabe steht aber "frei" und damit ist die Aufgabepost gefordert, denn sie muss entscheiden, ob der Brief tatsächlich frei gemacht wurde (durch Marke, durch Barzahlung, oder durch aktive Portofreiheit), oder nicht.

Wenn z. B. siegelseitig ein entsprechendes Siegel zu sehen wäre, wäre es möglich, wie du schreibst.

Nur über die Adresse vorne halte ich eine Portofreiheit aber für fragwürdig.

Schrieb man in Luxemburg damals in deutscher Currentschrift? "Briefkasten" und "Unterschrift" sind nämlich in sehr flüssiger, deutscher Currentschrift verfasst und ob es die bei Postlern in Luxemburg gab, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich meine, man schrieb damals eher mit französischer Schreibschrift ("Parisienne") [1].

Aber das weißt du sicher besser, als ich.

Ich bin mir sicher, dass ein und dieselbe Hand alle 3 Notationen sehr zeitnah anbrachte und halte das in Berlin für wahrscheinlicher, als in Luxemburg.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://fonts.google.com/specimen/Parisienne
 
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