Thema: Rumänien für Sammler
10Parale Am: 10.08.2023 15:14:57 Gelesen: 52480# 1074@  
@ Heinz 7 [#1073]

Ja, es ist natürlich Figur 500, wie du sagst. Sehr ansprechend, das waagrechte Paar mit dem schönen Stempel von Galati. Hier könnte man sich auch eine kleine Chronologie zulegen, fände man nur genügend Stempel mit fortlaufendem Datum.

Irgendwo hast du mal geschrieben, dass du nur Rumänien bis 1906 sammelst, stimmt das? Mich fasziniert die Klassk- bzw.- Semiklassik auch immer wieder aufs Neue. Die Inflation von 1945 -47 stellt auch ein interessantes Sammelgebiet dar. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch hier schon die Spekulation beginnt und für seltene Belege enorm hohe Preise bezahlt werden, in der Hoffnung, dass diese weiter steigen.

Beim Herumstöbern findet man zum Glück auch mal manch anderen interessanten Beleg, der aus der Zeit fällt. So wie der Folgende: Er wurde in Bukarest im Stadtteil GRIVITA aufgegeben. Dieser Stadtteil mit einem schönen See (Lac Grivita und Zentrum der Eisenbahn-Fertigung) wird hier auf dem Stempel vom 23. Januar 1934 dokumentiert. Freigemacht mit insgesamt 20 Lei ging das Einschreiben portogerecht (10 Lei einfacher Brief + 10 Lei Einschreibegebühr siehe Tabelle 233 bei Marinescu) in ein fernes Land: Niederländisch Indien und dort in die Hafenstadt Soerabaya (Surabaya), heute indonesische Hauptstadt der Provinz Java Timur. Dort wurde sie am 20.02.1934 mit einem schönen Ankunftsstempel versehen.

Der Reiseweg ist lang und interessant. Zunächst wurde der Brief nach Constanta an das Schwarze Meer (ca. 300 km) transportiert. Dort nahm er die Route wohl über das Schwarze Meer und über den Bosporus bis zum Suez Kanal (siehe Leitwegvermerk - ca. 2.700 km). Dann ging es durch das Rote Meer wohl irgendwie mit dem Schiff durch das Arabische Meer und weiter im Indischen Ozean bis nach Indonesien. Die Gesamtstrecke dürfte etwas mehr wie 13.000 km sein, beträchtlich.

Interessant sind auch die beiden 3 Verschlussvignetten, die zum einen mittig an die Weltausstellung 1910 in Brüssel erinnert. Bei den anderen Vignetten handelt es sich um "Die Weltkorrespondenz" wobei es sich tatsächlich um eine philatelistische Zeitschrift gehandelt haben muss, die es heute noch in den Archiven zum Bestaunen gibt. Wer sie abonnierte bekam vielleicht eine Mitgliedsnummer [1].

Obwohl die 4 Lei Marke aus dem Satz Freimarken König Karl II. von 1930 angeschlagen ist und der Brief Gebrauchsspuren erhält, ist er doch ein nicht so häufig anzutreffendes Kleinod. Siehe auch Beitrag #25915.11.2021 22:10:40 Motiv Bücher, Zeitschriften und andere Druckwerke von Volkimal.

Liebe Grüße

10Parale

Stephan



[1] https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=010817115&view=brief
 
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