Thema: Märchen auf Feldpostkarten im Ersten Weltkrieg
evwezel Am: 13.09.2023 21:05:23 Gelesen: 342# 3@  
Liebe Sammelfreunde,

wir fahren fort mit "den sieben tapferen Schwaben":




Transcription

Mein lieber Bub[1],

hier schick(e) ich Dir ein Kärtchen mit
den sieben tapferen Schwaben[2], die
vor einem kleinen Häschen fort-
laufen, das ist doch zum Totlachen,
da wäre mein Junni?[3] nicht vor
ausgerissen[4]. Gestern war hier schö-
nes Wetter, ich konnte aber nicht
fort, hab[5] gearbeitet, heute regnet
es. Hoffentlich ist es dorten(?) besser.
Habt Ihr geflaggt?[6] Viele Grüße u.
Küsse. Dein Vater 28-1

Briefstempel
Kaiserl. Marine
* 10. Kompagnie II. Bau-Division *

Feldpoststempel
Nicht vorhanden

Feldpostvermerk
Feldpost

Absender
Abs. W. M. Heussner, 10/II B.D.

Adresse
Herrn.
Carlheinz Heussner
in Cassel
Frankf. Str. 82 [7]


[1] Bub, der = Junge, Knabe
[2] Siehe https://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_deutschland/allgemein/vondensiebenschwaben.html
[3] "Junni" dürfte ein Kosename oder ein Spitzname sein.
[4] ausreißen = die Flucht ergreifen
[5] Das "e" von "hab(e)" fehlt.
[6] Vermutlich wurde geflaggt wegen den Geburtstag des Kaisers am 27. Januar.
[7] Frankfurterstraße - siehe Adressbuch Kassel (1916) in https://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/image/1382947338432_1916/645/. Herr Wilhelm Heussner war tätig als Kupferschiedemeister.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/18409
https://www.philaseiten.de/beitrag/325212