Thema: Österreich: Post vergrault auch die letzten traditionellen Sammler
Ilves2020 Am: 04.10.2023 20:30:31 Gelesen: 5384# 13@  
@ saeckingen [#12]

Zu 100% korrekt, was Harald geschrieben hat.

Es gab eine Zeit vor den Briefmarken, es gibt eine Zeit mit Briefmarken, die bereits seit über 180 Jahren andauert und es wird irgendwann eine Zeit nach Briefmarken geben (siehe Island). Wir sind gerade im Übergang, der sicherlich noch einige Zeit andauert. The times they are a-changin' (Bob Dylan). Mancher Sammler mag sich ja an der Zeit von 1958 oder 1975 oder so festklammern, aber die kommt nicht wieder. Und wie Harald ebenfalls richtig bemerkt hat, wir Sammler sind sicherlich kein besonderer Faktor mehr in den Jahresabschlüssen der Postverwaltungen.

Ich persönlich habe kein Problem damit, dass der Charakter als Sammlerobjekt bei Briefmarken immer mehr gegenüber dem Beförderungsentgelt in den Vordergrund tritt. Ich sammele zum Beispiel auch das Ross Gebiet. Das einzige Gebiet weltweit, von dem ich überhaupt noch Neuheiten kaufe, wohl wissend, dass diese Marken sicherlich zu fast 100 % nicht in die Antarktis zum Bedarfspost frankieren gebracht werden. Aber mich interessiert das Gebiet und mit einem Satz + Block pro Jahr kann ich gut klar kommen. Auch die Special Editions gefallen mir. Ich muss die aber nicht alle haben. So weit geht die Liebe dann doch nicht.

Und komm mir bitte niemand mit Wiederverkaufswert etc. Das hier ist für mich keine Investition und kein Anlagegut in meiner Bilanz. Ich gebe dafür das Geld aus, das ich in meinem Budget dafür einplanen kann und habe großen Spaß an dem, was ich dafür bekomme. Das ich später nichts oder nur einen sehr kleinen Teil erlösen kann, ist mir völlig klar. Vielleicht verschenke ich irgendwann auch alles, who knows?

Wie sehen das denn eigentlich die Numismatiker? Die Sondermünzenprogramme der meisten Länder sind ja noch viel ausufernder geworden als die Briefmarkenprogramme. Ich hatte ein paar Jahre lang einige Münzzeitschriften gelesen. An ähnliche Klagen kann ich mich eigentlich kaum erinnern.

Einen schönen Abend
Thomas
 
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