Thema: Österreich: Post vergrault auch die letzten traditionellen Sammler
drmoeller_neuss Am: 05.10.2023 13:50:38 Gelesen: 5160# 17@  
@ Eric Scherer [#16]

Was Briefmarken in Deutschland angeht: Briefmarken sind noch immer die zweithäufigste Freimachungsform.


Wieviele Freimachungsformen unterscheidest Du? Bei zwei Teilnehmern ist es in der Regel kein Problem, den zweiten Platz einzunehmen. :)

Was die meisten nicht bedenken, ist die Richtung der Verwendung: mit Briefmarken frankierte Post wird v.a. von Privathaushalten an Firmen und Behörden geschickt

Es sind nicht nur die Privatleute. Viele Kleinunternehmer und Handwerker verwenden Briefmarken. Und was das Briefaufkommen von Privatleuten betrifft, sehe ich eher eine Verschiebung von kleinen Briefen zu großen Briefen. Das Handy hat die klassische Urlaubspostkarte ersetzt, aber das Handy ermöglicht auch den Einkauf bei privaten Anbietern auf Online-Plattformen. Die Ware kommt dann als Groß- oder Maxibrief mit Briefmarken frankiert.

Im weitesten Sinne sind auch die Frankaturlabel Briefmarken, nur dass sie nicht gerne gesammelt werden.

Natürlich kann man der österreichischen Post den Wandel nicht verbieten. Aber es muss alles zueinander passen. Ich kann auf der einen Seite nicht verbieten, teuere Sendungen mit Briefmarken zu frankieren und auf der anderen Seite als Post hohe Portostufen auf den Markt werfen, für die es keine Verwendung mehr gibt.

Die österreichische Post müsste einen zeitlich begrenzten Umtausch von nicht mehr verwendbaren Marken anbieten, und zukünftig sich bei Neuheiten auf die Portostufen von ECO-Briefen beschränken.

Das können die Verbände von der Post fordern. Wenn die Post dann mit dem Argument kommt, Briefmarken lohnen sich nicht mehr, dann geht eben Österreich den gleichen Weg wie einige skandinavische Länder wie Island und Finnland, die de facto keine Neuheiten für Sammler mehr herausgeben.
 
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