Thema: (?) (55) Österreich: Post vergrault auch die letzten traditionellen Sammler
Cantus Am: 08.10.2023 00:33:50 Gelesen: 3239# 31@  
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Ein vernünftiger Sammler - so sehe ich das - müsste längst schon begriffen haben, dass die Briefmarkenpolitik vergangener Zeiten schon vor Jahrzehnten vorbei war und es nur noch darum geht, auf dem Weg über ungekündigte Abonnements Geld in die Post- oder Staatskasse zu saugen. In Deutschland ist man den Weg über die Zehnerbögen gegangen, die aktuell postfrisch auf mir bekannten Berliner Trödelmärkten für ganz kleines Geld gehandelt werden. Die österreichische Post hat sich nun einen anderen Weg überlegt, wie man verstärkt den Altabonnenten, die sich weigern, die Realität auf dem Briefmarkenmarkt anzuerkennen, noch kräftig Geld abzwacken kann.

Wer glaubt, ein Abonnement habe viel mit Sammeln zu tun, soll doch so weitermachen, vielleicht macht es ihn glücklich, jede Michel- oder ANK-Nummer im Katalog abstreichen zu können. Schließlich soll unser Hobby Freude machen und zu persönlicher Zufriedenheit beitragen. Ich für meinen Teil hatte das Jahr 1985 als das Jahr festgelegt, über das hinaus die weitere regelmäßige Beschaffung von aktuellen Briefmarken keinen Sinn mehr macht, da etwa zu diesem Zeitpunkt - man kann das beim intensiven Katalogstudium nachvollziehen - verschiedene mitteleuropäische Postverwaltungen dazu übergingen, einfache Briefmarken nicht mehr vorrangig nach dem Bedarf und Sonderbriefmarken in Maßen auszugeben, sondern etwa seit dieser Zeit eifern die mitteleuropäischen Postverwaltungen der Ausgabepolitik sogenannter Raubstaaten nach.

Denkt einfach einmal darüber nach und zieht eure persönlichen Schlüsse, ob man mit dem offensichtlich recht sinnlos für den zukünftigen Briefmarkenkauf investierten Geld nicht etwas Besseres machen könnte, z.B. es einzusetzen, um in der Vergangenheit entstandene Lücken in der eigenen Sammlung nun endlich zu schließen. Und auf gar keinen Fall sollte man sich dem Diktat der Albenhersteller beugen, nur weil die alle Ausgabe auf ihren Albenseiten aufführen. Man muss schließlich diese Alben bzw. Ergänzungsblätter nicht kaufen, man kann auch anders sammeln.

Viele Grüße
Ingo
 
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