Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia Ausgabe 1854 ff (Strubel)
Heinz 7 Am: 13.10.2023 16:11:13 Gelesen: 7498# 245@  
@ Heinz 7 [#242]

Die 10 Rappen-Marken der "Strubel"-Marken sind nicht selten, ausser es handelt sich um die frühen Erstdrucke aus München. Diese werden beim Zumstein gelistet als Nr. 23 Aa, bei Hermann als 23 A1 (wurde übernommen vom Verband der Briefmarkenhändler (SBK SBHV)).

Es ist mir gelungen einen seltenen Brief zu erwerben, der eine solche Marke trägt und gestempelt wurde in einem Ort, der zu meiner Heimatsammlung im weiteren Sinn auch dazugehört: IONEN, Kanton Aargau.



Solch ein Brief wird im Katalog SBK bewertet mit CHF 2500 ! Er ist auch optisch sehr schön: Blauer, klarer Stempel auf blauer Marke!

Beim näheren Betrachten haben sich jedoch Fragen ergeben, die ich leider noch nicht klären konnte. Vielleicht hat jemand von Euch noch einen Hinweis, damit ich weiterkomme?

Erstens konnte ich die Anschrift nicht zweifelsfrei bestimmen. Ich lese "Amtman(n) (?) Weibel" in der zweiten Adresszeile, beim Rest bin ich mir noch nicht sicher. Der Ankunftsort scheint "Muri" zu sein, wenn auch das lange "i" mich nachdenklich gemacht hat.

Auf der Rückseite des Briefes finden wir sehr interessante Zusatzinformationen. Der glasklare Durchgangsstempel "SINS" zeigt, dass der Brief im Februar 1855 befördert wurde, was "Münchener Druck" bestätigt ("Berner Druck" gibt es für den 10 Rappen-Wert erst ab Juli 1855). Interessant ist, dass der Monatsname kopfstehend eingesetzt wurde, und das am 5. des Monats noch nicht korrigiert war!

Auf dem Brief finden wir einen Vermerk "Muri 6.2.1855", was also voll das Datum der Briefverwendung bestätigt,und auch den Ankunftsort!



Etwas erstaunt hat mich aber der Durchgangsstempel "SINS". Warum machte der Brief zuerst eine Reise in den Süden, um danach wieder in den Norden befördert zu werden? Ich hätte eher den Weg: Ionen - Bremgarten - Muri erwartet. Anbei eine moderne Karte, welche die Orte zeigt (heute).



Beim alten "Kelleramt" kenne ich mich weniger gut aus als beim Knonauer-Amt (im Osten angrenzend). Kennt jemand den Grund für die "Südroute"?

Freundliche Grüsse

Heinz
 
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