Thema: Wie bringt man übergroße Belege in ein Exponat ?
ostsee63 Am: 17.10.2023 20:22:14 Gelesen: 945# 13@  
@ HWS-NRW [#12]

Hallo nach NRW und danke für die anregenden Fragen.

Als Grundlage der Beantwortung dienen meine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen aus zwanzig Jahren, die ich intensiver mit diesem Sammelgebiet beschäftigt bin.

welchen Wert stellt er für Dich oder im MICHEL-Katalog dar in Bezug zu den anderen im Exponat gezeigten Belege:

Die betreffende Portoperiode für Drucksachen ins UPU-Ausland startet am 1. Juni 1950 und endet am 30. Juni 1952.

Die 10 Öre je 50g Sendungsgewicht waren bis maximal 1000g möglich. Es könnte also eine maximale Frankatur von 2 Kronen geben.

Bisher habe ich in meiner Sammlung aus dieser Zeit Belege der 1 bis 4. Portostufe, wobei die Belege der 1. und 2. Portostufe zur Massenware zählen.

Die Kosten liegen bei max. 1 € für gute Stücke. Das Sendungsgewicht bis 150 g bzw. bis 200 g konnte ich bisher jeweils zweimal entdecken.

Hier lagen die Kosten zwischen 1 bis 10 €, doch das Finden war das Problem. Diese Version mit 525 g Sendungsgewicht (lässt sich auch wunderbar wiegen, denn der Inhalt ist vorhanden) begegnet mir zum ersten Mal.

Auch der vorherige Besitzer vermerkte auf dem Erläuterungstext: „En ganske ualmindelig forsendelse.“ = „Eine ganz ungewöhnliche Sendung.“

Im Exponat würde der Beleg für die Portoperiode das Spitzenstück sein. Dazu kommt, das der Beleg optisch top ist, da gehen der „Zollfrei“ und „Zensurstempel“ schon fast unter.

Selbst die Frankatur ist für sich eine Besonderheit. In der Freimarkenserie FREDERIK IX. gibt es nur wenige „Einzweckmarken“, dieser 55 Öre Wert kam am 8.Februar 1951 an die Schalter und deckte das Porto für einen Inlandsbrief der 1. Gewichtsstufe (25 Öre) plus Einschreibegebühr (30 Öre), da jedoch zum 1.5.1951 die Einschreibegebühr auf 40 Öre stieg, war die Marke nur kurze Zeit sinnvoll verwendbar. Deshalb blieb es auch bei einer Miniauflage von knapp 2,4 Millionen Exemplaren. Auf Brief zählt die Marke in dieser Zeit zu den modernen Seltenheiten.

Der Aufbrauch in einer Mehrfachfrankatur war bisher icht nachgewiesen. Somit passt der Buchschuber in viele Bereiche der Postgeschichte.

Bei all meiner Begeisterung ist der gezahlte Preis schon fast nebensächlich. Es waren nur 120 €.

Welchen Wert hätte er noch, wenn er gefalten oder sogar "zerkleinert" würde, nur um im Exponat gezeigt zu werden?

Ob der monetäre Wert sich ändert ist fraglich, denn ich würde den Karton so auftrennen, das die komplette Vorderseite erhalten bleibt. Die Reste würden mit dem Buch gemeinsam archiviert.

Wie viele Punkte er bei der Bewertung durch die Juroren bekommen könnte?

Das ist eine der großen Fragen, denn eine umfassende Erläuterung mit all den aufgeführten Fakten passt eventuell in ein Vorgespräch oder eine Synopsis, doch ob es dadurch einen Punkt mehr oder weniger gibt kann ich nicht sagen, das entscheidet die Jury ganz allein.

Zur Blattgestaltung würde ich für diese Portoperiode auf einem A3 (quer), die erste und vierte Portostufe mit jeweils einem Beleg (Umschlag und Streifband) plus dem Top-Stück arbeiten.

Beste Grüße und Danke an alle aus dem Norden
 
Quelle: www.philaseiten.de
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