Thema: Die billigsten und (bisher) viel zu selten besprochenen Briefmarken der Welt
Bendix Gruenlich Am: 10.11.2023 21:03:03 Gelesen: 484# 2@  
Liebe Sammler,

Nicht-Sammler haben ja nicht das geringste Verständnis für die zeitkonsumierende Beschäftigung mit Briefmarken. Einige Sammler empfinden das ähnlich, wenn da nicht das große Geld winkt. Andere machen an den eigenen Landes- / Kulturgrenzen halt.

Für alle anderen (also denjenigen, die vor kaum etwas zurückschrecken) heute folgendes zum exotischen Gebiet Ägäische Inseln, am bekanntesten davon die Insel Rhodos – von diesem Gebiet hört man nicht oft:

Folgt dem link [1], habe dort ein paar Stichworte hinterlegt, wieder eine irre Geschichte (die besten Geschichten schreibt auch in diesem Fall wieder einmal das Leben selbst).

Was gibt’s neben den im Artikel niedergelegten Fakten noch zu sagen.

Provenienz: die im Beitrag gezeigten Marken sind aus einer langjährigen Tauschrelation. Meinem Partner überließ ich aktuelles, echtgelaufenes aus dem Eingang der Unternehmenspost. Mein Tauschpartner hingegen kaufte Sammlung auf Sammlung auf Auktionen auf und überließ Dubletten einem großen Kreis von Enthusiasten. Diese Relation war fruchtbar, dankbar und sehr unterhaltsam. Leider aus Altersgründen beendet, ich vermisse das - war genau das richtige, so vier Mal im Jahr - insbesondere für die dunkle Jahreszeit.

Wert: sage und schreibe vier Marken zeige ich, das ist mein ganzer Bestand aus 50-jähriger Sammlungstätigkeit (hatte also offenbar nicht wirklich oft Post von dort im Briefkasten), Katalogwert aktuell EUR 1,80 (die ungestempelten Marken sind gefalzt) - Barwert vermutlich EUR 1,00 (nicht weniger – meiner Meinung nach zu selten für einen größeren Discount). Aber keine Sorge, wer es krachen lassen will, bekommt eine komplette Sammlung für EUR 2.200,-- zzgl Gebühren, habe ich vor ein paar Monaten bei Felzmann gesehen (preisprägend sind ein paar Zeppelin-Ausgaben – für eine Inselgruppe in der Ägäis mit 141.000 Einwohnern vermutlich unverzichtbar).

Motive: geprägt vom Geist der Zeit - also dem italienischen Faschismus (keine Scheu, die Designs sind ansehnlich und nicht per se böse).

Die richtige Atmosphäre zum Lesen des Artikels könnte ich mir so vorstellen, dass Ihr Euch von Euerer lokalen Frittenbude ein Gyros-Pita holt und danach einen Ouzo trinkt, denn die Inseln sind griechisch geprägt. Wer allerdings den italienischen Kolonialstil würdigen will, da könnte ein Teller Spaghetti Frutti di Mare gut zu passen, schließlich liegen die Inseln im Mittelmeer. Inselspezialität soll ein Salat mit Kapernblättern sein.

Was mir noch so auffiel: ich bin der Meinung, dass es sich um ein Raubstaaten-Sammelgebiet handelt, die bekannten Auflagen sind einfach zu hoch, um vor allem für den lokalen Bedarf bestimmt zu sein. Ob die ungestempelten Marken wohl jemals tatsächlich auf den Inseln waren, deren Namen sie tragen? Ich hab da meine Zweifel.

Bleibt neugierig!

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=18634&CP=0&F=1
 
Quelle: www.philaseiten.de
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