Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 16.11.2023 10:50:30 Gelesen: 14170# 645@  
Liebe Freunde,

ein Recobrief aus Levico bei Trient am Lago di Levico wurde am 10.09.1874 mit folgender Adresse versehen abspediert: "Seiner Hochedelgebornen Herrn Herrn Oswald Grafen von Trapp k. k. Statthalternrath Ae et A Innsbruck".



Über Trient erreichte der Brief Innsbruck noch am Folgetag. Aber dort war seine Erlaucht nicht mehr und man notierte später: "D(er) Z(eit) in Friedberg Volders". Siegelseitig sehen wir, noch immer am 11.09. den Stempel von Volters, aber auch da war er wohl nicht zu erreichen.

Nun strich man in blau alles durch und ersetzte es durch: "Villa Leuchtenberg bei Lindau am Bodensee".

Siegelseitig sehe ich einen größeren Stempel von Innsbruck Stadt vom 15.09. (??) und das Fragment eines bayerischen Einkreisers, wohl den von Lindau, wie fast immer schlecht abgeschlagen.

Zur Person des Empfängers weiß ich nur, dass er 1873 nach dem Tode seines Bruders zum Chef des Grafengeschlechts wurde.

Die 4 Teile einer 20 Pfg. Luitpold-Marke hinten harren noch ihrer Ablösung, also bitte keine Bange, das bleibt so nicht.

Die verklebten 15 Neukreuzer setzten sich zusammen aus dem Brieffranko von 5 Neukreuzern bis 15g und 10 Neukreuzern Reco-Gebühr, welche zuvor noch hätte siegelseitig frankiert werden müssen, 1874 aber nicht mehr. Briefe mit Franko und Recogebühr in einer Marke nach Bayern sind sehr selten - von der doppelten Weiterleitung ganz zu schweigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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