Thema: Österreich-Ungarn Monarchie - Marken und Belege 1899 bis November 1918
volkimal Am: 20.11.2023 20:52:35 Gelesen: 902# 15@  
Hallo zusammen,

eine Postkarte aus der Zeit des Ersten Weltkriegs von Ungarn nach Deutschland:



Ich nehme an, dass es sich um die Postkarte P 47 handelt. In meinem alten Michel-Ganzsachenkatalog (Ausgabe1994/95) ist allerdings als Sprache nur kroatisch angegeben. Diese Karte ist aber eindeutig zweisprachig. Unten auf der Karte steht:

Oly külföldi államokkal való forgalomra, hova a levelezölap dija 10 fillér, külön 10 filléres levelezälapok szolgálnak. (ungarisch)
Za promet s onim inozemnim državama, za koje pristojba dopisnice iznaša 10 filira siuže posebne dopisnice po 10 filira. (Kroatisch)

Ubersetzt bedeutet es: Für den Verkehr mit dem Ausland, bei denen das Porto 10 fillér beträgt, werden spezielle Postkarten zu 10 fillér verwendet.

Da stellt sich mir die Frage, ob bei diesen Karten keine Zusatzporto aufgeklebt werden durfte.

Die Karte wurde entsprechen des zweisprachigen Zensurstempels Felulvizsgalva/Überprüft (Ungarisch/Deutsch) in Badapest kontrolliert.

Die Postkarte geht an
Walter Gaedke
Berlin-Pankow
Berlinerstrasse 23
Deutschland

Absender ist
Filipp Ringel
Krčedin Slawonien
Ungarn
7/2. 1916



Er schreibt:
Krčedin am 7/2. 1916
In menschlicher Liebe theile Ihnen
mit das Ihr Sohn Walter am 4/12
1915 zu uns ins Quartir kam und
mit uns lebte bis am 30/1.1916
ist er von uns fort wohin
war unbekannt. Kann sagen
das ich mit ihm sehr zufrieden
war, und er Gesund dick und
fett von hier weggegangen
ist
, nur mit dem Jahreswechsel
kam eine andere Dienstbote
und mein Weib liegt krank im bett
und ich bin jede zweite Woche
nicht zuhaus, da war die Ab-
wartung nicht so wie früher
Meine Kinder sind auch nicht
zuhaus, und da hat er gefehlt
in der Woche wie ??? unsere
Kinder fehlen H. Achtunsf
Filipp Ringel

Besonders nett finde ich den "fetten" Satz.

Viele Grüße
Volkmar
 
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