Thema: Österreich: Aufgabs-, Abgabsrecepissen, Aufgabescheine
bayern klassisch Am: 21.11.2023 10:31:14 Gelesen: 1583# 104@  
@ bayern klassisch [#100]

Liebe Freunde, lieber Harald,



vor gut 35 Jahren sah ich einst ein "Nachfrageschreiben" Österreichs frankiert nach Bayern, wußte jedoch nicht so recht, worum es sich dabei handelte und bei dem damals geforderten Ausruf ließ auch mein Interesse am Erwerb desselben bald nach. Dann kam lange nichts mehr.

Aber es tauchte wieder auf und nun war ich auf sein Aufschlagen vorbereitet und ließ es mir nicht entgehen.



Was war ein Nachfrageschreiben?

Nun, heute würden wir einen Nachforschungsauftrag stellen, wenn eine Sendung nicht beim Empfänger angekommen zu sein scheint. Aber das gab es eigentlich nur für "qualifizierte Sendungen", also Einschreiben, Expressbriefe, Wertbriefe usw. und in genau diesen Fällen wäre ein Laufzettel (von der Aufgabepost) abzuspedieren gewesen.

Aber die österreichische Post kannte auch die Sendungsverfolgung nicht qualifizierter Sendungen (den Terminus "unqualifizierte Sendung" möchte ich an dieser Stelle vermeiden) und dafür gab es Nachfrageschreiben, die zwar genauso den Postweg wie die weitaus bekannteren und häufigeren Laufzettel nachzuvollziehen hatten, aber schon von ihrer Natur her weniger Chancen auf Befriedigung der Informationsbedürfnisse der Absender haben mussten.

Hier zeige ich ein Nachfrageschreiben aus Unzmarkt über eine Sendung vom 07.11.1859 aufgegebene Sendung im Wert von 24 Kreuzern, welche über Leoben und Salzburg via Rosenheim nach München gelaufen war.

Wie man anhand der textlichen Ausführen erkennen kann, war die Sendung korrekt beim Empfänger angekommen und das Nachfrageschreiben lief so wieder zur Aufgabepost zurück.

Die verklebten 10 Nkr. entsprachen der Gebühr für dergleichen Nachforschungen.

Der guten Ordnung halber stelle ich das gute Stück auch im Thread Postverhältnisse Bayern und Österreich ein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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