Thema: Portobriefe / Frankobriefe / Teilfrankobriefe / Fahrpostbriefe
bayern klassisch Am: 13.12.2010 17:32:07 Gelesen: 44668# 30@  
Hallo Lars,

das ist richtig - ich beziehe mich da immer auf AD, weil ich vom Rest der Welt weniger Ahnung habe.

Aber da hier primär über AD - Altbriefe diskutiert wurde, ging ich davon aus, dass das bei meinen Beiträgen auch so gesehen wird.

Hier mal je ein Brief Franko und Porto, weil man ja mit den leichten Sachen anfangen soll.

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Am 8.12.1812 zahlte man für einen Brief nach dem franz. Colmar 46 Kr. für Bayern bis zur Grenze bei Kehl/Baden und ab da (Strasbourg) bis zum Empfänger weitere 25 Kr., in Summa 1 Gulden 11 Kr., also den Tagesverdienst eines Gymnasialrektors.

In Bayern notierte man immer im Nenner sich bzw. seine Kosten, im "höheren" Zähler die fremden Kosten, hier die für Frankreich.

In Strasbourg wurden die bayerischen 25 Kr. in 9 Decimes umgerechnet, was interne Gründe hatte und hier keine Rolle spielen soll.

http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0001124b9631jpg.jpg

Am 13.8.1839 sandte man in Kissingen einen 40 g schweren (links oben Gewichtsangabe in Forbach) Brief nach Paris. Kissingen stempelte mit dem Aufgabestempel und fügte nach dem Vertrag mit Frankreich vom 1.1.1822 den Stempel CBR3 bei als Zeichen für unfrankierte Briefe aus dem 3. bayerischen Bezirk ("Rayon") nach Frankreich.

In Forbach (Kartenschluss Nürnberg - Forbach für die fränkische Korrespondenz bzw. Würzburg - Forbach für die unterfränkische Korrespondenz) erhielt er den Grenzübergangsstempel "Bavière Forbach" und den "7" Decimes - Stempel als Vergütung für Bayerns Transportleistung vom 3. Rayon bis zur franz. Grenze.

Der Empfänger, das Bankhaus Rothschild in Paris, zahlte 70 Decimes, die auf dem Brief nicht, wie bei dem obigen Frankobrief, nach Postgebieten aufgeschlüsselt wurden, sondern welche über die Generalrechnung der beiden Kartenschlusspoststellen nach dem 3. Quartal 1839 verrechnet wurden. 70 Decimes = 7 Francs entsprachen ca. 210 Kreuzern oder 3 Gulden 30 Kr., dem Tagesverdienst eines bayerischen Staatsministers damals.

Liebe Grüsse von bayern klassisch, der die beiden Briefe hier noch einmal anhängt, falls das mit dem Bilderdienst nicht funktionieren sollte.




 
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