Thema: (?) (22) [35] Marken bestimmen: Afghanistan
DL8AAM Am: 23.12.2023 20:45:32 Gelesen: 1112# 34@  
Unabhängig von "irgendwelchen Falschausgaben" kann ich mich daran erinnern, dass die damalige Taliban-Regierung international nicht anerkannt war. In der UNO sass immer noch die alte von den Taliban gestürzte Regierung. Heisst es wäre zumindest theoretisch denkbar, dass die alte Regierung (und Inhaber des UN-Sitzes) des "Islamic State of Afghanistan" im Exil "irgendwelche" Genehmigungen für "Agenturbriefmarkenausgaben" erteilt hat - oder "irgendjemand" innerhalb der Exilregierung. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es in der (international anerkannten) Exil-Regierung weiterhin vollfunktionierende Ministerien mit entsprechend zuständigen "Abteilungen" gab/gibt. Bestand die Exilregierung" etwa nur aus dem UNO-Botschafter bzw. aus der afghanischen Mission ("Botschaft") bei der UNO? Wer oder was war diese "Exilvertretung"? Wo sass die (nur bei der UNO?)?

Für die UNO sind seit 1992 nur die folgenden Entitäten rechtmäßige Vertreter Afghanistans [1]

- Islamic State of Afghanistan (1992–2002)
- Transitional Islamic State of Afghanistan (2002–2004)
- Islamic Republic of Afghanistan (2004-heute)

Das heisst die aktuelle (und auch die vorherige, 1996-2004) Taliban-Regierung ("Emirate of ...") war und ist international nicht anerkannt und wird international somit als illegetim betrachtet (inkl. etwaiger Briefmarkenausgaben):

Despite the loss of territory to the Taliban in 2021, the Islamic Republic continues to hold Afghanistan's seat at the United Nations, with the newly reinstated Islamic Emirate remaining unrecognized by the organization. [1].

Womöglich liegt hier irgendwie für den MICHEL das "Problem" mit der Katalogisierung von irgendwelchen Ausgaben mit der Inschrift Afghanistan. Faktische Kontrolle im Land versus international anerkannte Exilregierungen bzw. etwaige "Zuständigkeits- oder Abspracheprobleme" innerhalb der Exilvertretungen. Vielleicht will sich der MICHEL einfach nur nicht zu politisch positionieren? Nicht Partei werden... An einen Bückling vor dem Druck von "Agenturen" (zumindest ohne irgendwelche "autorisierenden Begleitpapieren") kann ich nicht so einfach glauben. Damit würde der MICHEL seine eigenen Status in der internationalen Phila-Szene komplett torpedieren. Das Risiko dürfte beim MICHEL - nur wegen dem "unbedeutenden Randgebiet" (heutiges) Afghanistan - keiner eingehen.

(Theoretisch) Katalogisierbar für den Zeitraum 1996-2004 wären nach den MICHEL Regeln, a) Ausgaben der Taliban (als faktische Kontrollausüber) und b) parallel dazu die, die von der (wer?) "Exilvertretung" (als einzige international anerkannte Vertretung des Landes) legitimiert wurden.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Afghanistan_and_the_United_Nations

[1] DeepL: Trotz der Gebietsverluste an die Taliban im Jahr 2021 hat die Islamische Republik weiterhin den Sitz Afghanistans bei den Vereinten Nationen inne, während das kürzlich wiedereingesetzte Islamische Emirat von der Organisation nicht anerkannt wird.
 
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