Thema: Abenteuer auf der Reise – Auge in Auge mit der örtlichen Postverwaltung
Bendix Gruenlich Am: 31.12.2023 08:54:56 Gelesen: 1039# 47@  
Zuletzt hatten wir ein ganz klar unterstempeltes Poststück. Geben wir doch der spanischen Post noch eine Chance. 100 km östlich, an der Grenze zwischen Galizien und Asturien liegt das kleine Städtchen Ribadeo. Dort ist im Briefkasten die nachstehende Karte gelandet.

Und um die Nichtstempelung aus Coruna wieder gut zu machen, wurde jetzt doppelt gestempelt, einmal mittels Maschine + einmal Nachstempelung per Hand, weil die Maschine nicht alles erwischt hat. Mir gefällts. Die Marken stammen aus dem Beutezug auf der Post in La Coruna.



Ihr seht, wir bewegen uns entlang der Küste. Zeit die spanische Seefahrt zu ehren. Das hat die spanische Post hinsichtlich der landeseigenen Marine mit einer umfangreichen Serie im Jahr 1964 selbst aufwendig getan, wie mir anlässlich des Kaufs einer Restsammlung (EUR 80,-- für 25 Jahrgänge – ca. 1.500 postfrische Marken, also etwa 6 cent das Stück – ein Betrag, der nicht überfordert) bewusst wurde. Hervorragende Qualität im Stichtiefdruck.



Dabei haben die das nicht nur für Sammler getan. Mir fallen immer wieder augenscheinlich bedarfsgestempelte Sondermarken der 1960-er Jahre in die Hände. Sehr erfreulich. Die Auflagen der Sondermarkenserien dieser Zeit lagen häufig zwischen 4-6 Mio.

Weitere 200 km östlich, auf der Post in Ribadasella (6.000 Einwohner) gab es auch mal wieder modernes Futter. Die Postlerin hat mal nicht gemauert, sondern hervorgekramt, was die Lagerbücher hergaben und das Angebot war reichhaltiger als in der Großstadt La Coruna. Das reichte für den Rest der Reise und für eine Heimkehr mit vorzeigbarer Beute. Ein Beispiel:



Ein Block von vielen mit irgendwelchen Blaublütern drauf? Schon möglich, aber: man beachte den stoischen Ernst der männlichen Familienmitglieder und das huldvolle Lächeln der weiblichen. Klar verteilte Rollen und sehr spanisch, fand ich.

Ich kann übrigens genau sagen, für wie viel ich damals Marken gekauft habe, denn der Umschlag, in dem die Christel (von der Post) oder nennen wir sie doch „nuestra senora de la oficina de correos“ (und machen sie so zur Heiligen, denn so gut in Spanien mit Sondermarken versorgt zu werden ist ein Wunder) die Marken sorgsam verstaut hat, hat überlebt (da sind heute alle Reiseunterlagen von damals drin - erstmals seit über 20 Jahren wieder geöffnet). Ich zeige mal einen Ausschnitt der postinternen Ganzsache, denn mit A4 ist das Format groß.


 
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