Thema: Auktionsvorschau - aus den Auktionsangeboten
Richard Am: 21.01.2024 09:05:00 Gelesen: 3478# 248@  
196. Dr. Reinhard Fischer-Auktion in Bonn am 1.–3. Februar 2023

(Bonn/pcp) - Mit einem aufsehenerregenden Angebot läutet Dr. Reinhard Fischer das Auktionsjahr 2024 ein. Zur Auktion wird ein Hardcover-Sonderkatalog aufgelegt, der mit mehr als 1 Mio. Euro Ausruf eines der besten Angebote der mehr als 35jährigen Firmengeschichte beinhaltet. Er präsentiert zum einen die Sammlung „Wetterau“ – Deutschland und Europa, mit Schwerpunkten bei den Deutschen Besetzungsausgaben des II. Weltkrieges sowie der Schweiz, und zum anderen die Sammlung von Horst Kolo, der die Deutschen Kolonien in enormer Tiefe sammelte. Nahezu alle Spitzenstücke des Sonderkataloges werden mit neuen Attesten der zuständigen BPP- bzw. VP-Prüfer offeriert.

Unter den knapp 1.400 Losen finden sich zahllose ausgesuchte Offerten mit 4er-Blocks ab den Bayern-Quadraten und den Brustschildausgaben, diverse Handstempelaufdrucke der Deutschen Post in China aber auch die übrigen Markenausgaben mit seltenen Farbnuancen, Typen und Entwertungen, Großraritäten wie der „Heydrich-Block“, Sudetenland-Block-Raritäten aber auch die „Big Five“ von Zara. Die Schweizer Philatelie beinhaltet ein umfangreiches Angebot ab zahlreichen Kantonals, Semiklassik mit raren Ausgaben, Einheiten und ungezähnten Marken sowie die Ämterausgaben in enormer Reichhaltigkeit bis hin zu Flugpost- und den „Kochermarken“. Abgerundet wird das Angebot durch eine Kollektion „Blockausgaben Europas “ in einer Vollständigkeit, die man kaum einmal zu sehen bekommt. Die nachfolgend exemplarisch genannten Highlights werden dem umfassenden Angebot kaum gerecht.

Von den Altdeutschen Staaten findet sich vor allem Bayern mit ungebrauchten und postfrischen Werten, beginnend mit dem „Bayern-Einser“ MiNr. 1Ia im ungebrauchten bzw. postfrischen 4er-Block in Kabinetterhaltung zum Ausruf von 2.500.- Euro, die MiNr. 2II Pl.5 im postfrischen unsignierten Eckrand-4er-Block in Kabinett-Qualität (Startpreis 800.-) und alle anderen „Quadratausgaben“ in 4er-Blocks sowie ein „Komplettsatz“ der bekannten ungezähnt gebliebenen Wappenausgaben im Kleinformat auf weißem Papier mit Wz.4, MiNr. 56/68y U, in tadellos postfrischer Erhaltung zum Mindestgebot von 500.- Euro.

Die Brustschildausgaben des Deutschen Reiches beinhalten gesuchte postfrische/ungebrauchte Werte, auch hier oftmals in 4er-Blocks. Dabei findet sich die MiNr. 7 im Unterrand-4er-Block, bei dem das untere Markenpaar gar postfrisch erhalten ist, zum Ausruf von 6.000.- Euro. Die in ungebrauchter Erhaltung seltenste aller Brustschild-Marken MiNr. 10 findet sich gleichermaßen im 4er-Block, als solch große Einheit ein Unikat – für das Kabinettstück werden Gebote ab 10.000.- entgegengenommen. Wiederum als 4er-Block, jedoch in einwandfrei postfrischer Erhaltung, wird die MiNr. 27a zum Ausruf von 5.000.- angeboten. In der Folge finden sich die „Zeppeline“ und die gesuchten Blockausgaben sowie eine schöne Selektion selten angebotener ungezähnt gebliebener Werte, alle in tadellos postfrischer Erhaltung.

Die Kolonialphilatelie begeistert mit einem umfangreichen Angebot in wunderbarer Tiefe ab den Vorläufern bis hin zu seltenen Briefverwendungen und Stempeln. Darunter die Deutsche Post in China 2½ $ auf 5 M. Deutsches Reich mit Wz. in der erst seit einigen Jahren katalogisierten Variante MiNr. 47IALIIIc, von der bislang kaum eine Handvoll Exemplare bekannt geworden sind. Das fehlerfreie gestempelte Stück wird für 7.000.- Euro offeriert. Eine nach München gelaufene Karte mit der raren MiNr. 4 von Kiautschou in sauberer Gesamterhaltung ist ab 7.500.- zu ersteigern. Abgerundet wird das Angebot von einem schönen Angebot Ozeanreederei, mit u.a. der 15 und 50 Mark der 2. Ausgabe in der seltenen Variante mit Wz. Y, bei einer Auflage von nur insgesamt je 500 Stück sind hiervon kaum Belegexemplare aufgetaucht. Die beiden seltenen MiNr. 11Y und 14Y werden jeweils in postfrischer, tadelloser Erhaltung zum Ausruf von 15.000.- offeriert.

Die Saar-Philatelie wird durch eine kleine, aber feine, Selektion repräsentiert, insbesondere die erste Freimarken-Ausgabe des Saarlandes bietet einige seltene Gelegenheiten: Ein ungezähnter postfrischer Satz der MiNr. 206/225U startet mit 1.800.- Euro, der „Urdruck“-Satz 226/38I postfrisch mit 1.000.- Euro. Von der Nachauflage findet sich ein Satz ohne Aufdruck MiNr. 226/38IIfA ebenso wie der Fehldruck „3 F.“ anstatt „2 F.“ auf der 12 Pfg-Marke (MiNr. 229YIFII), jeweils in tadellos postfrischer Erhaltung zu Ausrufen von 1.500.- Euro.

Ein weiteres Highlight der Auktion bieten die Besetzungsausgaben des II. Weltkrieges mit einer Vielzahl von „Once in a Lifetime“-Gelegenheiten! Vom Sudetenland werden nahezu alle ausgegebenen Blockausgaben offeriert, darunter der „Masaryk“-Block MiNr. 2 von Niklasdorf, der in einer Auflage von lediglich 10 Exemplaren gefertigt wurde, und von welchem nur ein einziges in postfrischer Qualität erhalten geblieben ist. Eben jenes wird zu einem Startpreis von 25.000.- Euro angeboten. Ein „Heydrich“-Block von Böhmen & Mähren (MiNr. I) in postfrischer Erhaltung - inkl. des zugehörigen Schutzumschlages -, Ausruf 20.000.- Euro, mutet angesichts dessen schon fast gewöhnlich an. Die 5 bis 20 Fr. der Freimarken-Sonderausgabe mit Aufdruck von Dünkirchen, MiNr. 46-48II, stellen außerordentliche Raritäten des Gebietes dar. Von jenen sind bis dato nur 2 bzw. 8 Exemplare bekannt geworden, augenscheinlich sind diese Werte seit 1997 nicht mehr im Auktionshandel erhältlich gewesen. Die postfrischen, jeweils aus der Prüfsammlung Wolfgang Tust stammenden Stücke, werden zum Ausruf von je 10.000.- Euro offeriert und bieten die wohl einmalige Gelegenheit für den engagierten Sammler endlich „komplett“ zu werden. Dies gilt nicht minder für die in Auflagen von lediglich 32 bis 71 Stück gefertigten Höchstwerte der ersten Ausgabe der Besetzung von Zara, MiNr. 17I-19I. Die jeweils postfrischen Werte starten mit 10.000.- Euro, 40.000.- Euro und 12.500.- Euro in die Versteigerung – dabei wird es aber mit Sicherheit nicht bleiben. Abgerundet wird jener Teil der Auktion durch seltene Feldpostmarken und Propagandafälschungen.

Die Nachkriegsphilatelie bietet neben interessanten Gelegenheiten aus den Lokalausgaben, mit u.a. der Aufdruckausgabe von Herrnhut MiNr. 1/13 postfrisch zum Ausruf von 1.000.-, ein schönes Angebot insbesondere der Besatzungszonen. So wird die Blockausgabe „Wiederaufbau des Nationaltheaters Weimar“ der SBZ (MiNr. Bl.3A Y) tadellos gestempelt in der raren Wasserzeichen-Variante „Stufen steigend“ zum Ausruf von 7.500.- offeriert, der „Exportmesse“-Block der Bizone in der seltenen Variante mit der 30 Pfg dunkelgrünlichgrau, tadellos postfrisch, wird mit 800.- Euro ausgerufen.



Einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung „Wetterau“ bietet die Schweiz, beginnend mit fast 30 Losen allein der Kantonals! Hierunter finden sich ausgesuchte Werte wie die seltene Zürich MiNr. 1 in Type II ungebraucht bzw. in Type I gestempelt, jeweils in tadelloser Kabinett-Erhaltung zu Ausrufen von 6.000.- bzw. 5.000.-, die MiNr. 2II im ungebrauchten 5er-Streifen sowie die „Doppelgenf“ MiNr. 1 in ungebrauchter Erhaltung mit vollem Originalgummi. Jenes vollrandige Stück ist ab 25.000.- Euro zu ersteigern. Nicht minder spektakulär geht es dann weiter mit der „Waadt 4“ MiNr. 1 als gestempeltes Kabinettstück mit Ausruf 6.000.- sowie der 2½ Rp. „Poste Locale“ in der seltenen Variante ohne Kreuzeinfassung (MiNr. 6IIa) in ebenso tadellos gestempelter Qualität mit Mindestgebot von 7.000.-. Exemplarisch für das umfangreiche Angebot der Semiklassik sei die Flugpostausgabe von 1938 mit Aufdruck „Pro Aero“ erwähnt, welche in postfrischer Erhaltung kaum einmal zu finden ist und in der Versteigerung sogar als außerordentlich seltenes waagerechtes Paar mit Seitenrand zum Ausruf von 12.000.- ersteigert werden kann. Abgerundet durch eine umfangreiche Offerte der Schweizer „Nebengebiete“ findet der Sonderkatalog in einer engagierten postfrischen Sammlung Blockausgaben mit gesuchten Blocks aus Belgien (MiNr. Bl.1-3), Frankreich (MiNr. Bl.1-3), Liechtenstein (Bl.1), Luxemburg (Bl.1), Österreich (Bl.1 und „Renner“-Kleinbogen) und Spanien (u.a. Bl.2 und Bl.4) einen würdigen Abschluss.

Der Hauptkatalog beinhaltet gleichermaßen zahlreiche Raritäten, Besonderheiten und ein Qualitäts-Angebot gesuchter Ausgaben. Die Altdeutschland-Philatelie bietet die Auflösung einer umfangreichen, auch geschichtlich strukturierten, Sammlung Baden mit vielen Belegen zum Badischen Aufstand in und um Rastatt sowie Spitzenstücke wie den „Bayern Einser“ in der seltenen tiefschwarzen Variante der Platte 2 (MiNr. 1IIb) in erlesener Luxusqualität auf innerbayrischer Drucksache aus der „Wellerhöfer“-Korrespondenz zum Ausruf von 5.000.-. Dieser Beleg stammt aus einem seit mehr als einem halben Jahrhundert ruhenden Nachlass und kann nun endlich wieder dem „philatelistischen Kreislauf“ zugeführt werden. In gleichermaßen außergewöhnlich schöner Luxus-Qualität findet sich der ebenso begehrte „Sachsen Dreier“ MiNr. 1a auf Drucksache zum Ausruf von 8.000.-. Die schon als Einzelmarke seltene 10 Pfg „Germania Reichspost“ in der Nuance dunkelrotkarmin, MiNr. 56b, wird als ungebrauchter 4er-Block, davon 2 Werte gar postfrisch, mit Mindestgebot von 5.000.- Euro angeboten. Mehr als 200 Lose Zeppelinpost dürften die Herzen der Sammler des Gebietes höherschlagen lassen, hierbei darf natürlich ein „Crash Cover“ vom Absturz der ‚Hindenburg‘ (Ausruf 7.500.-) nicht fehlen. Seltene Verwendungen auf Briefen finden sich aus den Besetzten Gebieten des II. Wk. bzw. Folgegebieten, dabei der Lokalaufdruck Kreta durchstochen (MiNr. 7B, Ausruf 3.500.-), die Zulassungsmarke U-Boot „Hela“ (MiNr. 13b, Ausruf 8.000.-) und die „Frank-Marke“ MiNr. 33A der Propagandafälschungen in Mischfrankatur (Ausruf 5.000.-) - ein Beleg der für den jeweiligen Besitzer mit Todesgefahr verbunden war.

Das Sammlungsangebot bietet wieder zahlreiche Gelegenheiten für Sammler und Wiederverkäufer. Nahezu alle der mehr als 500 Lose stammen aus Sammlerhand. Von Nachlässen ohne jegliche Entnahmen über gut besetzte Ländersammlungen wie u.a. eine urige Generalsammlung Altdeutschland mit „Bayern Einser“, „Sachsen Dreier“ und „Württemberg 70 Kr.“ aus seit fast 50 Jahren ruhendem Erbe zum Ausruf von 5.000.- bis hin zu den Sammlungen „Wetterau“ und „Horst Kolo“ findet sich für jeden Spezialisten und Sammler eine interessante Offerte.

Fast 300 Sammellose sowie alle Einzellose inkl. deren Atteste kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Sie auf der Internetseite http://www.ReinhardFischerAuktionen.de.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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