Thema: Delcampe Was sich alles ändern wird
Cantus Am: 21.01.2024 20:07:41 Gelesen: 15647# 71@  
Ich habe bei Delcampe schon länger den Eindruck, dass bei der Gründung der Plattform und auch im laufenden Betrieb Gutes gewollt wurde, man aber seit längerer Zeit mit den falschen Methoden versucht, den Umsatz und damit auch die gezahlten Provisionen zu steigern.

Was bei Ebay alles falsch läuft, und zwar häufig von Ebay selbst veranlasst, aber vor allem zum Schaden von Ebay, dazu könnte ich auch allerlei schreiben, aber das gehört nicht hierher. Warum glaubt aber Delcampe, ebenfalls mit immer wieder unredlichen oder - aus Käufersicht - zu beanstandenden Mitteln den eigenen Gewinn steigern zu müssen?

Im Vordergrund sollte der berechtigte Schutz der Käufer stehen, denn die bringen letztlich das Geld, geschützt werden aber die Verkäufer, denn die garantieren hohe Angebotszahlen, auch wenn davon nur ein ganz geringer Teil verkauft wird. Aber man kann ja auf der Startseite so schön damit werben, was ich als Stammkäufer als völlig unsinnig erachte, denn nicht die Masse, sondern die Qualität ist ausschlaggebend.

Betrügerische Verkäufer werden nicht etwa gesperrt, sondern sie dürfen weitermachen, dafür wird der Käufer, der auf den Betrug hinweist, auf die schwarze Liste des Betrügers gesetzt, gerade so, als wäre man so dumm, nochmals bei einem Betrüger kaufen zu wollen.

Bei Ebay gibt es inzwischen Personen, die auf Fälschungen (zum Schaden der Käufer) hinweisen und ein Löschen der Angebote bewirken können. Und was ist bei Delcampe? Gibt es irgendwo eine schnell auffindbare Mailadresse, wo man als Normalkunde auf offensichtliche Betrügereien oder Fälschungen hinweisen kann? Und wo man dann davon ausgehen kann, dass von Seiten Delcampes auch schnell passende Maßnahmen ergriffen werden? Sollte es wirklich im Interesse von Delcampe sein, dass unter Sammlern vor dem Kauf auf Delcampe gewarnt wird, weil da niemand gegen Fälschungen und deren Anbieter vorgeht?

Wenn man zum Briefmarkenbereich von Delcampe geht, Deutschland auswählt und dann z.B. bis zu diesem Punkt kommt



dann erwartet der Interessent zu jeder Unter-Überschrift das passende Material vorzufinden, also bei

Gebraucht = gestempelte oder gelaufene Marken / Belege
Ungebraucht = postfrisches oder komplett ungestempeltes Material
Briefe u. Dokumente = genau das, was da steht, aber nichts Anderes
Sonstges & ohne Zuordnung = nur das, was bei den anderen drei Überschriften wirklich nicht hineinpasst, also z.B. Kiloware, Sammelposten, Gedenkblätter usw.

Was aber sehe ich, wenn ich diese letzte Position (aktuell, vor 5 Minuten) aufrufe? Als erste Zeile das:



Da könnte man meinen, dass sich jemand versehentlich im Abschnitt geirrt hat, aber weit gefehlt. Insgesamt werden auf der Seite 60 Lots angeboten, und zwar nur solche Ware, ziemlich weit unten dann das:



und bis zum Ende der Seite geht das dann so weiter, und das alles von einem angeblich gewerblichen Verkäufer. Welcher Sammler hat denn die Zeit und auch das Interesse, die z.B. im Bereich ab 1875 angebotenen rund 70.000 Artikel alle anzuschauen, weil er eine bestimmte Marke oder einen Stempel oder eine Ganzsache sucht und weiß, dass Delcampe es ohne einzugreifen zulässt, dass unter den jeweiligen Überschriften ein furchtbares Durcheinander herrscht, das es weitgehend unmöglich macht, in überschaubarer Zeit das Gesuchte auch wirklich zu finden. So ein Handeln von Seiten des Plattformbetreibers empfinde ich als höchst geschäftsschädigend, führt es doch dazu, dass viele Käufe einfach deshalb nicht getätigt werden, weil das Material schlicht und einfach nicht gefunden wird.

Es gibt aber auch Anbieter, die gleiches Material unter mehreren Überschriften gleichzeitig anbieten, Das treibt zwar die Zahl der Angebote in die Höhe, führt aber mit Sicherheit nicht zur Freude der Suchenden.

Ist die Angst vor dem Abwandern irgendwelcher Anbieter wirklich so hoch, dass man es alternativ lieber in Kauf nimmt, massenhaft potentielle Käufer zu verschrecken oder ihnen die Lust am Suchen auf Delcampe zu nehmen? Es macht ja weitgehend auch keinen Sinn, über ein bestimmtes Suchwort das Gesuchte aufspüren zu lassen weil unglaublich viele Anbieter aus Unwissen oder purer Bequemlichkeit das angebotene Lot nicht korrekt oder vorsätzlich falsch beschreiben, wie soll man da etwas finden? Da bleibt dann nur die zeitintensive Durchsicht des gesamten Angebotes. Da würde schon ein einziger Philatelist, möglicherweise auch nur gegen Aufwandsentschädigung helfen können, aber auf deutliche Worte an solche Anbieter müssten sein.

Ich gebe zu, dass es allerlei Betrüger im Briefmarkenbereich gibt, auf Seiten von Verkäufer oder Käufer, und natürlich muss Delcampe einen Weg finden, um bei jedem Verkauf auch zeitnah die Provision zu erhalten. Bei Ebay ist das einfach, denn dort gibt es nur die Onlinezahlung oder die Zahlung mit Paypal, Paypal jedoch gehört dem Mutterkonzern von Ebay, das bedeutet, das Geld bleibt im eigenen Haus. Das ist bei Delcampe anders. Es würde mich daher schon interessieren, wie Delcampe bei Paypal-Zahlung sicherstellt, dass die jeweils fällige Provision an Delcampe abgeführt wird. Mangopay ist für mich nicht so das Problem, da ich nicht online zahlen kann und deshalb immer nur Paypal nutzen muss, da ja nun die Banküberweisung auf herkömmliche Art nicht mehr zugelassen ist.

Übrigens, die Diskussion zum Thema scheint schon etwas bewegt zu haben, denn neuerdings findet man bei Delcampe die folgende Einblendung:



Soviel für heute, ich muss jetzt scannen gehen.

Viele Grüße
Ingo
 
Quelle: www.philaseiten.de
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