Thema: Abenteuer auf der Reise – Auge in Auge mit der örtlichen Postverwaltung
Bendix Gruenlich Am: 31.01.2024 19:42:16 Gelesen: 805# 48@  
Santillana del Mar, Kantabrien: als ich am Nachmittag Quartier machen wollte, kam ich in diesem kleinen historischen Städtchen an. Rappelvoll, voller Ausflügler – erinnerte an Rothenburg ob der Tauber. Nachdem ich ein Zimmer in einem historischen Gasthaus gesichert hatte und gegen Abend auf Beutezug zu einem Abendessen ziehen wollte, war die Stadt auf einmal vollkommen ruhig und leer, als ob die Leute weggezaubert worden wären.

Nun, bekannt ist die Stadt für die nahe Altamira-Höhle mit Höhlenzeichnungen, davon gibt es in der Gegend eine ganze Menge. Ich zeig das mal (praktischerweise hat die spanische Post in einer ihrer jährlichen „Tag der Briefmarke“-Serien lokale Künstler geehrt - auch die der Steinzeit).



Unseren Vorfahren war ein voller Bauch besonders wichtig. War ihnen das Jagdglück hold, hat man Rauschmittel genommen und jene kultischen Zeichnungen angefertigt, habe ich einmal einer Fernsehreportage entnommen. Ich kann das gut nachvollziehen, bin ich doch selber wie ein hungriger Wolf durch das Dorf gestreift. Abendessen in Spanien übrigens ab 21h00. Das habe ich auch bekommen, habe aber darauf verzichtet, mein Zimmer mit Bildern zur Verherrlichung des Verzehrten zu verzieren, auch wenn das Essen eine solche Würdigung wertgewesen wäre und der Wein für einen inspirierenden Rausch gesorgt hätte.

Besser wir melden uns mal jetzt zu Hause und verkleben eine der neu erworbenen Sondermarken. Übrigens, in Spanien gab es keinen Europa-Freundschaftstarif (im Sinne gleicher Preis wie Inlandsbrief), die Auslandspostkarte nach Deutschland (EUR 0,50) kostete das Doppelte des Inlandstarifs (EUR 0,25) - Tourismus ist halt Geschäft und das ist für Spanien ein zu wichtiger Industriezweig, um diese wichtigen Einnahmen politischen Gesten zu opfern.


 
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