Thema: Briefmarken als Geldanlage: Sudetenland
bernhard Am: 26.02.2024 17:18:12 Gelesen: 412# 5@  
Um mal auf die ursprüngliche Frage einzugehen:

Ich halte Briefmarken grundsätzlich nicht so optimal für eine Kapitalanlage, auch wenn sich damit Geld verdienen lässt. Einem Nicht-Philatelisten würde ich dies auf keinem Fall empfehlen! Als Nicht-Philatelist ist man beim Einkauf (Qualität, Fälschungen) und auch beim Verkauf (auch hier muss man Ahnung haben) immer von anderen abhängig. Und die "anderen" machen das auch nicht selbstlos.

Wenn man selbst sammelt, müßte man die investierte Zeit und auch das sog. "Lehrgeld" mit einrechnen. Und mal schnell verkaufen weil man Geld braucht, geht bei größeren Beständen nicht einfach, nicht kurzfristig und sicherlich nicht zu Höchstpreisen.

In Bezug auf das Sammelgebiet Sudetenland gilt dies in meinen Augen noch mehr. Hier dürfte man fast nur geprüfte Stücke mit Fotoattest erwerben bzw. alles zum Prüfen senden. Für eine Geldanlage ist dieses Gebiet zu schwierig, da Auf- und Überdrucke sehr fälschungsgefährdet sind.

Die Auflagezahlen sind schon Jahrzehnte bekannt. Wer in Sudetenland-Marken investiert wird kaum nach dem Michel Normal-Katalog sammeln. Die Preise waren vermutlich eher so niedrig, weil das Gebiet unübersichtlich und voller Sammlerbriefe und Mache ist. Die Auflagezahlen kann man glauben oder auch nicht. Irgendwo habe ich mal den Begriff "Sudetenkrankheit" für diese Ausgabeflut gelesen, weiß aber nicht mehr wo. Nach m.E. wurde fast alles für die Sammler produziert und nachproduziert. Wo die Aufdruckstempel seinerzeit geblieben sind weiß ich nicht.

Als ich vor Jahren einmal auf der Suche nach weiteren Sammelgebieten war, habe ich für mich, wegen der vielen Problematiken, dieses Gebiet ausgeschlossen.

Bei der oben gemachten Aussage von Herrn Späth bezüglich Kapitalanlage wird auch schon etwas Eigeninteresse mitgespielt haben.

Viele Grüße
Bernhard
 
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