Thema: Abenteuer auf der Reise – Auge in Auge mit der örtlichen Postverwaltung
Bendix Gruenlich Am: 29.02.2024 22:18:56 Gelesen: 550# 49@  
Und schon sind wir im Baskenland, einem industrialisierten Wirtschafts-Schwergewicht in Spanien. Der Menschenschlag kam mir besonders vor und erschien mir ein Tick dunkler in Haar und Erscheinung als die Nachbarn.

Hier eine Ansicht aus Bilbao, das Guggenheim-Museum war eine gut sichtbare Landmarke.



Übrigens ist das Baskenland eine Region des Radsports, es wimmelt von Rennradfahrern. Auf die Nerven ging mir allerdings die Beschwörung des lokalen Nationalismus. An den Häusern fand ich manchmal seltsame Stiermänner aufgemalt, die ihre Feinde - ich meine in Schlangenform - vernichten / erwürgen, wenn ich es richtig interpretiert habe. Überall - auch in den Nachbarprovinzen - sieht man Schmierereien, wo behauptet wird, dies sei baskisch und das sei baskisch.

Quartier in einem kleinen baskischen Ort, Azpeitia, ein Wallfahrtsort - der Gründer des Jesuitenordens (Loyola) ist dort geboren. War allerdings eine kurze Nachtruhe, denn der Ort wimmelte von Federvieh. Und was machen die, wenn die Sonne aufgeht? Genau, die Hähne krähen, zehn verschiedene Stimmen haben ich rausgehört.



Ich bin übrigens der Meinung, neben einem kleinen Briefmarkenalbum sollte man auch immer etwas zu Lesen mithaben. Hatte ich auch im Gepäck. Freundliche Leihgabe meiner Bücherei. Das Buch steht heute - nach zwanzig Jahren - dort immer noch im Regal. Habe ich mir kurz für diesen Artikel noch einmal ausgeliehen. Spanische Erzähler aus fünf Jahrhunderten (640 Seiten, 14x9 cm passt in jede Reisetasche, ja sogar in jede Jacken- oder Hosentasche - Manesse Verlag, nur noch im Antiquariat oder der Bücherei zu finden,- der Rechteinhaber Bertelsmann ist der Meinung, dass sich das nicht mehr lohnt). Hier die Inhaltsangabe für Philatelisten (ja, war eine Wahnsinnstrefferquote - von 50% der Autoren fand ich ein Porträt in meiner Briefmarkensammlung, offenbar hat der Verleger das richtige Händchen gehabt).




Gerne hätte ich auch eine Marke mir der im Buch enthaltenen Geschichte des Lazarillo de Tormes philatelistisch gewürdigt, habe aber in meiner Sammlung leider nichts gefunden. Lazarillo ist der Held eines frühen Schelmenromans. Er gerät immer wieder in groteske Situationen durch Konfrontation mit seinen jeweiligen Herren: einem geizigen Bettler, einem ungnädigen Kirchenmann, einem bettelarmen Edelmann. Gehört zum Kanon spanischer Literatur, von 1554. Autor: anonym – viele Jahre von der Inquisition verboten.

Apropos alter Kram. Die spanische Post hat mehrere Zusammendrucke adressiert an Schüler herausgegeben, auf denen Geschichte mittels Karikaturen auf Briefmarken nähergebracht werden sollte. Hier einer der Blöcke - Tourbeute aus dem Fischzug auf der Post in Ribadeo. Zum Schmunzeln und Lernen - gute Unterhaltung, finde ich.


 
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