Thema: Wie bringt man die Jugend zum Briefmarken sammeln ?
Antje H. Am: 21.01.2011 19:42:28 Gelesen: 56728# 11@  
@ Stefan

Du hast nur Recht für die Gruppe mit Deinen Ansichten. Ich glaube, dass 60-80 % aller Sammler nur um der "Aktie des kleinen Mannes" Willen sammeln. Bitte lasst uns jetzt nicht um die Zahlen streiten. Viele von denen die mit dieser Motivation beginnen, werden zu Philatelisten, andere bleiben ihr Leben lang Sammler aus monetären Gründen.

Zitat: Man sollte Kinder nicht bewusst belügen, sondern aus anderen als monetären Gründen zum Sammeln versuchen zu bewegen.

Belügen? Ist das Streben nach Gewinn denn wirklich so abartig? Am Ende bleibt es jedem selbst überlassen, aus welchen Gründen er sammelt. Und warum sollte das Motivieren der Jugend nicht von Anfang unter Nennung aller Facetten der Beweggründe einher gehen? Du wirst beim Studium der Forumsbeiträge eines jeden Forums immer die meisten Fragen oder Diskussionen um den Wert erleben. E-bay und andere Auktionen sowie insbesondere die erzielten Preise sind stets Anlass für Postings. Deine Motivation zum Sammeln spricht für dich aber doch nicht gegen Sammler mit Absichten der Gewinnerzielung. Und wenn ein Sammler beim Streben nach Gewinn plötzlich Leidenschaft entwickelt und gar keine Marke mehr verkaufen will, auch gut, aber besonders ehrwürdig? Nein. Es ist einfach so wie es ist. Ohne Wertung.

Zurück zu den Kindern. Der Sammlernachwuchs bleibt in der Menge aus. Hat das nun einen Grund oder nicht? Wenn ja, dann wollen wir ihn finden und dem entgegen wirken. Wenn keinen der Preis interessieren würde, brauchen wir auch keine Kataloge mehr. Auf Gewinn baut sich unsere Wirtschaftssysteme und auch unser Wohlstand (insofern wir ihn haben) aus. Es wäre der Sache also viel dienlicher, wenn wir dieses Wort nicht mehr so negativ besetzen oder das Streben danach als etwas verwerfliches hinstellen.

Für ein anderes Argument Stefan hast du im letzten Absatz selbst das Stichwort gegeben. Ich bin Jahrgang 56. Mal ehrlich, in unserer Zeit hatten wir noch keine PC´s, Markenklamotten hatten lange nicht den Stellenwert (wenn überhaupt) wie heute, die Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigungen waren bei Weitem nicht so vielfältig (zugegeben auch nicht so abartig wie manche heute) und völlig richtig, war wohl Pisa auch noch anders aufgestellt.

Zitat: Ich denke, dass es wichtiger ist, der Jugend derartige Werte zu vermitteln, als "die Aktie des kleinen Mannes" zu preisen.

(100% ige Zustimmung) also für den ersten Teil des Satzes und meine Ausführungen für den Rest. Lobpreisen müssen wir es als Aktie ja nicht, abgesehen davon, dass es ja momentan auch nicht ganz korrekt wäre. Wertsteigerung (und die ist doch unbestritten möglich) als Anreiz zum Wecken der Neugier und dem Erhalt für Aufmerksamkeit ist DER Imulsgeber für die meisten Kinder und Jugendlichen, auch ohne Lügen zu müssen.

Leidenschaft und Liebe zur Brienfmarke oder anderem Sammelgut entwickelt sich, sie kann nicht gelehrt werden.

Ach ja noch am Schluss. Was du zum Thema Entwicklung Allgemeinbildung angesprochen hast ist der schönste Nebeneffekt an der Sache. Das werden dir sicher alle Sammler sofort bestätigen. Leider bekommst du mit diesem Argument eher die Eltern als die Kinder in die Arbeitsgemeinschaft. Und wenn die Eltern sagen, dass das Briefmarkensammeln gut für die Kids wäre, dann kannst du vorstellen, was dann die Kids davon halten.

Übrigens. Wenn der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich lauter kleine Briefmarkenbanker "züchten" will, dann wäre das fatal. Ich wiederhole daher, dass ich gemeinsam mit Euch Wege diskutieren und auch gehen möchte, um Kinder und junge Leute an dieses schöne, spannende und wissensbildende Thema Briefmarke heranzuführen.

Liebe Grüße Antje
 
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