Thema: Erarbeitung einer Strategie zur Zukunft der Philaseiten in den nächsten 20 Jahren
drmoeller_neuss Am: 01.04.2024 14:50:48 Gelesen: 1628# 349@  
Erst einmal vielen Dank an Stefan für die ausführliche Darstellung der derzeitigen Situation.

Ich arbeite in einem großen Technologiekonzern mit vielen hervorragende Ingenieure, die tolle Ideen für unsere Produkte haben. Aber die Binsenweisheit im Kapitalismus lautet, dass man nur das entwickeln kann, für das der Kunde später bereit ist, Geld zu zahlen.

Natürlich haben wir auch das ein oder andere "Forschungsprojekt" laufen, aber das ist nur Kleinkram im Verhältnis zu den Produktprogrammen, die Geld erwirtschaften müssen. Bei jedem Meilenstein wird der Geschäftsfall (business case) erneut geprüft, und es ist auch schon vorgekommen, dass ein Projekt zwischendrin gestoppt wurde.

Es ist wie wenn Du Dir ein Haus baust. Natürlich kannst Du träumen und Dir Dein Wunschhaus gedanklich entwerfen, aber spätestens beim Gespräch mit der Bank reduziert sich das Projekt auf die Frage "wieviel Haus kann ich mir leisten?".

In den Gedanken von Ingenieuren und Benutzern ist Software erst einmal eine "eierlegende Wollmilchsau". Ich kenne auch die Sprüche, "das Feature lässt sich doch eben mal schnell programmieren". Es bedarf dann einer Gruppe von erfahrenen Menschen, die das Gerippe der Software planen und aufsetzen.

Zitat Stefan: Das Thema Pflichten- und Lastenheft für das Philaseiten-Portal war 2022 mit Richard besprochen und abgelehnt worden. Es steht in diesem Fall in der Erstellung der Kosten in keinem Verhältnis zum praktischen Nutzen.

Das ist leider ein völlig falscher Ansatz in der Softwareentwicklung, aber es gibt immer noch im Jahre 2024 Menschen, die nur in dem wahren Programmierer einen guten Software-Entwickler sehen, und alle anderen darum sind nur nutzlose Bürokraten und Papiertiger.

Gegenfrage: würdest Du Dir ohne Architekt ein Haus bauen? Selbst für einen größeren Umbau kann ich einen Architekten nur wärmstens ans Herz legen. Natürlich kosten diese Experten ihr Geld, aber sie sparen mehr Geld ein, als sie kosten.

Zitat Stefan: Um abschließend auf die Frage von Ron_Alexander aus Beitrag [#330] zu antworten: nein, es existiert aktuell keine Möglichkeit in der jetzigen Programmierung auszuwerten, welche der in Beitrag [#329] und nochmals hier aufgeführten Leistungen (Features) in welchem Umfang genutzt werden.

Da wäre die Umfrage wirklich einmal sinnvoll eingesetzt. Ich vermute, dass das Forum und die Stempeldatenbank die meisten Benutzer haben.

Vieles lässt sich vereinfachen. Braucht man separate Domains für die Datenbanken? Stampsx kommt auch mit einer Domain für Forum und Stempeldatenbank aus.

Braucht es ein eigenes Angebot für Kauf- und Verkaufsangebote? In allen anderen Foren, die ich kenne, gibt es im Rahmen des normalen Forums dafür einfach ein Thema "Angebote der Mitglieder".

Das gleiche gilt für Fehl- und Doublettenlisten. Hier haben etwa 70 Mitglieder Einträge. Lohnt sich der Aufwand dafür? Ich kann nicht über die Doublettenlisten nach meinen Fehlmarken suchen, sondern muss mich vorher für ein Mitglied entscheiden. Dann kann ich aber gleich die Listen per Email austauschen. Fazit: eine Liste mit den tauschwilligen Mitgliedern und deren Sammelgebiete würde ausreichen.

"Nicht im Katalog"-Datenbank: die allermeisten Einträge stammen von einer Person. Hier würde ein moderiertes Thema den gleichen Zweck erfüllen.

Die Philaseiten-Privatauktion ist ein Grenzfall. Ich kann aber nicht verlangen, das andere für mich meine Verkaufsplattform finanzieren. Zur Zeit beteiligen sich etwa 25 Anbieter und doppelt so viele Bieter. Bei der letzten Auktion waren gerade einmal 25 Lose über 10 Euro, der Rest Kleinkram. Wären die beteiligten Personen bereit, anteilig den Aufwand zu bezahlen?

Das leidige Thema "Thema DAC7": alternativ die Anzahl der Verkäufe entsprechen begrenzen und die Ausnahmegenehmigung beantragen. Für niedrigpreisige Marken und Belege bietet sich die gute alte Auswahlsendung an, wie sie von einigen im Forum praktiziert wird. Die "Vielverkäufer" haben ohnehin auf der Philaseiten-Privatauktion das Problem, dass sie nicht rechtssicher anbieten können.

Fazit: mit einem gut moderierten Forum, dass auf Standardsoftware läuft, wären die meisten Mitglieder vollkommen glücklich. Dazu kommen die Datenbanken für Stempel, Atteste und Inflabelege.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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