Thema: Schweiz: Rabattmarken und Rabattvereine
Richard Am: 24.01.2011 08:01:25 Gelesen: 10456# 2@  
@ filunski [#3]

Rabattvereine (wer hat's erfunden ? - Die Schweizer) sind Zusammenschlüsse von Einzelhändern auf Genossenschaftsbasis, vergleichbar mit Edeka (Einkaufsgemeinschaft deutscher Kolonialwaren Agenten) und hier ausführlich beschrieben:

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100 Jahre Schweizer Detaillistenverband
Die frühen Jahre: 1909 – 1929
Ereignisse der Zeit
Die frühen Jahre: 1909 – 1929

Am 9. Oktober 1909 entstand aus einer Vielzahl von Rabattvereinen, einem Geflecht von lokalen und berufsständischen Vereinen des gewerblichen Detailhandels, unter dem Namen «Verband Schweizerischer Rabattvereine», ein echter «Landesverband». Rund 20 Jahre später wurde (anno 1930) im Rahmen einer Statutenrevision der Verbandstitel abgeändert in «Schweizerischer Detaillistenverband» (sdv). Die damals nicht unumstrittene Namensänderung signalisierte den Abschluss der «Gründungsphase».

Im Wind der wirtschaftlichen Konkurrenz

Die Zusammenarbeit lokaler und regionaler Detailhändler – zumeist als Rabattvereine bzw. Rabattsparvereine gegründet – erfolgte auf dem Hintergrund einer durch die genossenschaftlich organisierten Konsumvereine immer drohender werdenden Konkurrenz. Gedanken der Handelsfreiheit prägten das «Klima». Die zumeist kleinen Detailhandelsgeschäfte, die Läden und Lädeli, getragen von privaten Einzelunternehmern, bekamen den Wind der wirtschaftlichen Konkurrenz mehr und mehr zu spüren; sie kamen unter Druck. Die freien Einzelunternehmer suchten den Schulterschluss, primär in den örtlichen und regionalen Verhältnissen, erst später auch auf schweizerischer Ebene. Am Ort war man sich Konkurrent, am Ort aber sah man am ehesten die Möglichkeit, sich zu stützen. Instrument dafür waren an vielen Orten die Rabattvereine. Sie sollten in Zeiten der aufkommenden Handelsfreiheit ein Instrument der Selbsthilfe werden.

Die Rabattmarke – eine Erfolgsgeschichte

Der Gründung des Verbandes Schweizerischer Rabattvereine waren längere Bemühungen voraus gegangen, lokale und regionale Rabattvereine unter das Dach eines schweizerischen Verbandes zu stellen. Das gelang schliesslich unter dem Vorsitz des Verbandspräsidenten F. Walther-Bucher. Als Sekretär stand ihm Ch. Olivier zur Seite. Allerdings zogen sich auch nach dieser Gründung von 1909 durch alle Verhandlungen immer wieder Auseinandersetzungen um die Rabattmarkenpolitik.

Das Thema dominierte die Aufbaupolitik.

Die Geschäftsinhaber konnten die erfreuliche Erfahrung machen, dass die Rabattmarken bei der Kundschaft einen guten Zuspruch erfuhren. Die verschieden hohen Rabatte, die teils sehr beschränkte örtliche und regionale Gültigkeit, die Auszahlung der Rabatte (gegen Waren oder in Bargeld) sowie unterschiedliche Verfallfristen verlangten mehr und mehr nach Koordination und Vereinheitlichung des Rabattsatzes und der Abwicklung. Es ging wesentlich darum, die Privatrabatte zahlreicher einzelner Detaillisten und die Rabattsysteme der Rabattvereine zusammenzuführen. In diesen Bereichen waren die Verbandsspitzen gefordert. Alles in allem aber war die Geschichte der «Rabattmarke» für den Detailhandel eine Erfolgsgeschichte. Abgesehen von wenigen, durch besondere lokale Verhältnisse bedingte Ausnahmen, setzte sich in den Rabattvereinen der Rabattsatz von fünf Prozent durch. Sie folgten nicht den vielfach höheren Sätzen der Konsumvereine.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: -> http://www.detaillisten.ch/images/file/100_j_sdv_ausgabe_2von6.pdf)
 
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