Thema: Das Grading von Briefmarken
DL8AAM Am: 01.05.2024 15:42:04 Gelesen: 1042# 26@  
@ Dobe [#25]

Natürlich sind bessere Exemplare gesuchter und erzielen zu Recht bessere Preise, auch zukünftig, darum geht es hier nicht. Ebenso wie Postfrisch heute "ohne Falz" bedeutet und ungefalzte Exemplare höhere Preise aufrufen - oder heutzutage vermehrter "Postfrisch ohne Prüfstempel" einen Aufschlag erzielt. Es geht auch nicht darum, dass es Sinn machen kann, dafür eine anerkannte gemeinsame "Nomenklatur" zu entwickeln. Sondern es geht hier um einen darauf aufbauenden Hype, Blase - oder nenne es Modewelle. Womöglich im Fall der PSE sogar gezielt bzw. gesteuert forciert. Wenn dann noch artfremde, externe Spekulanten einsickern oder angelockt werden, wird es für einen gesunden Markt - und auch den "echten" normalen Sammler - gefährlich. Preise explodieren. 10.000-e $ für eine 25 Cent-Basis-Massenmarke, egal wie "XFig", ist nicht mehr wirklich nachhaltig gesund. So etwas bricht erfahrungsgemäß aber immer, immer (!), irgendwann einmal in sich zusammen bzw. zieht sich auf ein gesundes Basisniveau zurück. Tulpenzwiebeln erzielen ja bei seriösen Fachhändlern zum Teil, je nach Art und aktueller Mode-Beliebtheit unter den Hobbygärtnern, immer noch gute Preise. Wobei, die ehemals angehypten Telefonkartenhorter immer noch auf ihr gesundes Basislevel für ihre Erben warten. Oder auch die Sammler von DBP-ETB der 1980/90-er Jahre. ;-) Der Wert kommt sehr, sehr wahrscheinlich "so" nie wieder.

Und wenn man sich die aktuelle "Literatur" in den USA, dem Mutterland des Gradings, anschaut, wird das Grading bzw. werden eher die übertriebenen Auswüchse, inklusive der Certitis, inzwischen immer häufiger kritisch thematisiert.

LG
Thomas
 
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