Thema: Österreich: Personalisierte Briefmarken postfrisch und auf Belegen
Richard Am: 18.02.2008 19:25:40 Gelesen: 95356# 13@  
Post von und mit dem Kandidaten

Erdinger Anzeiger, Wartenberg (15.02.08) – Die SPD Wartenberg setzt auf ungewöhnliche Wahlwerbung: Schreiben mit einer Briefmarke mit dem Gesicht des Kandidaten August Groh.

Erstwähler, Senioren und Gewerbetreibende aus Wartenberg hatten am Donnerstag SPD-Post im Briefkasten. Das Lächeln des Bürgermeisterkandidaten August Groh strahlte ihnen aber nicht erst nach dem Öffnen des Kuverts entgegen. Nein, sein Konterfei zierte schon die Briefmarke. Die rund 1000 Wahlwerbesendungen hat Groh handschriftlich signiert und in einem Postamt im österreichischen Kufstein aufgegeben.

Groh ist überzeugt, dass diese ungewöhnliche Idee für reichlich Gesprächsstoff in der Marktgemeinde sorgen wird. Als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauverein hatte er schon bei einer Versammlung am Donnerstag viele positive Reaktionen bekommen. ,,Das ist schon spektakulärer als das, was andere im Wahlkampf verteilt haben", meinte Groh. Die Freien Wähler rund um Manfred Ranft setzen auf Süßigkeiten direkt vom Informationsstand, die CSU auf Kalender, die Bürgermeisterkandidat Eduard Ertl bei Hausbesuchen herschenkt. An den Gesichtern der drei kommen die Wartenberger ohnehin nicht vorbei, der Markt ist zugepflastert mit Plakaten.

Die Empfänger bekommen in dem Brief Erläuterungen des Wahlverfahrens, das Angebot eines Fahrdienstes zum Wahllokal, die Bitte um die Stimme im Markt und eine Wahlempfehlung für alle Kreistagskandidaten aus Wartenberg ­ auch die von anderen Listen. Die Adressen für die Aktion habe die SPD rechtmäßig vom Rathaus bekommen. Für Wahlkampfzwecke sei das möglich, erläutert Groh. Allerdings habe sich der Ortsverein verpflichtet, die Daten nach der Verwendung zu löschen. Bei der Bundestagswahl vor drei Jahren hätten die Jusos auf diese Weise bereits die Erstwähler angeschrieben. Jetzt habe man den Empfängerkreis auf über 65-Jährige erweitert.

Gekostet hat die Aktion einige Stunden Handarbeit, einen Ausflug nach Kufstein für Groh und seine Tochter sowie 1200 Euro Porto bei der österreichischen Post. In Deutschland wäre das nach den Angaben des Kandidaten deutlich teurer gewesen. Außerdem gebe es da keine Marken, sondern nur einen Aufdruck auf die Kuverts. Und, wer weiß? Vielleicht werden die Postwertzeichen ja noch wertvolle Sammlerstücke. Groh hat sich einige davon aufgehoben. Es habe schon eine Anfrage gegeben, die Marke im zukünftigen Heimatmuseum im Wittelsbacher Jagdhaus auszustellen.

(Quelle: http://www.merkur-online.de/regionen/erding/SPD-Wartenberg-Briefmarke-Wahlwerbung;art8853,890628)

Foto: ta


 
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