Thema: Portobestimmung von Belegen
BD Am: 17.03.2011 21:24:13 Gelesen: 186031# 177@  
Hallo doktorstamp,

hier ein Versuch der Deutung.

Der Absender in Berlin war bei der Frankierung des Briefes etwas durcheinander. Er frankierte 12 Pf. für einen Fernbrief innerdeutsch, 10 Pf. Rohrpostzuschlag und 50 Pf Eilboten Gebühr Ausland (innerdeutsch wären es 40 Pf. gewesen). Natürlich ist ein Brief mit Eilbotengebühr an ein Postfach etwas seltsam, aber der Absender wollte es so. In Ulm stellte wohl das Austauschpostamt fest, dass der Brief eigentlich mit 85 Pfennigen frankiert sein müsste: 25 Pf. Auslandsbrief, 10 Pf. Rohrpostzuschlag und 50 Pf. Eilboten. Man konnte nachtaxieren, was allerdings in Lichtenstein bei Postfachbriefen kompliziert gewesen wäre. Um die Nachgebühr zu kassieren, hätte der Brief nicht ins Postfach gelegt werden können und wäre wie Postlagernd behandelt worden, was wohl teurer geworden wäre?

Da der Absender ganz offensichtlich war, frankierte Ulm die fehlenden 13 Pf. nach und lies diese in Berlin vom Absender einziehen. Zu dieser Vorgehensweise kann der Versand als Eilbotenbrief beigetragen haben. Es gab für Lichtenstein wohl nie einen Sondertarif. Es muss nicht richtig sein, was ich schrieb, aber ich habe es versucht.

Beste Grüsse Bernd
 
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