Thema: DDR Sondermarkenheftchen
petzlaff Am: 02.06.2011 07:46:34 Gelesen: 25633# 3@  
@ Pilatus [#6]

Hierbei handelt es sich nicht um Markenheftchen im eigentlichen Sinn, sondern um Markenzusammenstellungen, die mit dem Bogenrand in eigens dafür bestimmte Kartons geklebt wurden. So etwas gibt/gab es in vielen Ländern z.B. USA, Italien ...

Sinn der Sache ist natürlich eine automatentaugliche Konfektionierung von Marken.

Der Unterschied zum "echten" Markenheftchen besteht im Fertigungsprozess:

1) die Marken wurden aus normalen Schalterbögen getrennt und nicht speziell für Heftchen in Sonderformaten gedruckt und entsprechend zugeschnitten.

2) die Bogenfragmente wurden meist nicht maschinell in die Kartonage appliziert, sondern oft per Hand eingeklebt, oder sogar (wie z.B. in USA eingelegt) - das erstere kann man sehr gut an den von dir gezeigten Beispielen erkennen (schlechte Ausrichtung der Marken im Karton).

3) diese Produkte hatten/haben keinerlei postamtlichen Charakter, sondern waren/sind i.A. privat hergestellte Produkte, wobei zwar die Kartonage genormt war/ist (siehe entsprechend aufgedruckte "Ag-Formnummern"), aber niemals der Inhalt durch Amtsblatt, Verfügung ...

Letzteres ist genau der Grund, warum du solche Teile nicht im Katalog findest.
Theoretisch könnte jede jemals ausgegebene Marke in der gezeigten Heftchen-Konfektionsform existieren.

Ein Beispiel am Rande: In USA gibt es in fast jeder Tankstelle Automaten, aus denen sich man für einen Quarter oder einem Dime (25 Cent bzw. 10 Cent) Marken"heftchen" ziehen kann. Das ist dann ein winziger zusammengeklappter Karton mit Werbeaufdruck, in dem lose, meist zusammengefaltet 2 bis 5 Marken liegen - halt eben automatentauglich, aber KEIN "Markenheftchen".

Stefan
 
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