Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Stefan Am: 06.06.2011 00:36:23 Gelesen: 2494242# 277@  
@ Pommes [#276]

Aber wer kann mir den Beleg etwas genauer erklären? Die Niederländer von TNT haben wohl eine Niederlassung in Neuss und stellen hier in Brandenburg aber dennoch über die DP zu? Und "PP EXTERN" heißt dann was? Mit PP habe ich bisher immer Privatpost abgekürzt, aber das wird es ja nicht sein.

TNT Post verfügt über mehrere Kooperationspartner in Brandenburg und ist teils an diesen Unternehmen zu 25,1 % beteiligt. Die Mehrheit dieser Unternehmensbeteiligungen wurde 2009 durch eine Kooperation mit dem Haupteigentümer, dem Holtzbrinck-Verlag, erworben. Holtzbrinck erwarb 2008 mehrere Briefdienste aus der Insolvenzmasse der PIN Group (u.a. PIN Mail in Wildau, Woltersdorf + Frankfurt/Oder + Eisenhüttenstadt + Fürstenwalde; RPV aus Cottbus, Die Briefboten + DEBEX aus Potsdam).

TNT Post selbst ist mit eigenem Personal in den alten Bundesländern aktiv (aktuell Briefzentren in Neuss, Bochum (bis 13.05.2011 in Essen), Helmstedt, Frankfurt/Main und Fellbach. Die Niederlassungen Moers, Düsseldorf, Viersen, Frechen, Osnabrück, Stuttgart und Hamburg existieren nicht mehr bzw. sind in andere Briefzentren aufgegangen. Über Kooperationen bzw. Unternehmensbeteiligungen ist dieses Unternehmen bundesweit aktiv.

Ich gehe davon aus, dass TNT Post auch in Brandenburg zustellen lässt. Allerdings muss man hier die Art der zuzustellenden Sendung beachten. Es ist nicht nur bei TNT Post auffällig, dass Standardsendungen (unversichert, alle Gewichts- und Formatklassen bis 1000g) regulär an Kooperationspartner bzw. eigene Beteiligungen/weitere TNT-Töchter bundesweit zur Zustellung weitergegeben werden. Bei höherwertigen Leistungen (Einschreiben und Postzustellungsaufträge) trifft dies nur in begrenztem Maße (meist regional begrenzt) zu. Diese Maßgabe lässt Raum für Spekulationen über die Ursache: theoretische Beispiele wie Laufzeit, Probleme bei der Sendungsverfolgung (aufgrund unterschiedlicher Systeme) und Umstände bei der Zustellnachweisrückführung (an den einspeisenden Briefdienstleister) aufgrund unterschiedlicher Formulare, Schwierigkeiten bei der internen Abrechnung zwischen den einspeisenden und zustellenden Briefdienstleister usw.

Anders als bei Dir hat die DP ihr Einschreibelabel über das vorher aufgeklebte des privaten Dienstleisters geklebt. Darüber hinaus scheint es so, dass derartige Sendungen häufiger auftreten. Warum sonst die Frankit-Freimachung?

Der Einschreibeaufkleber von TNT Post Regioservice GmbH Niederlassung Neuss, wurde von TNT Post selbst überklebt. Ansonsten wäre das Einwurfeinschreiben nicht von DPAG befördert und zugestellt worden. Die Vorbereitung der zu befördernden Sendung ist Sache des Absenders, in diesem Fall TNT Post. Der eigentliche Absender des Briefes (Kunde von TNT Post) benötigt ggf. auch einen Zustellnachweis (online) und hierfür ist die Einschreibenummer DPAG notwendig. Es ist hilfreich wenn bei der Vorbereitung der Sendung via DPAG das TNT-Einschreibelabel überklebt wird. So vermeidet man Irritationen seitens der DPAG-Briefsortiermaschinen und DPAG-Mitarbeiter (z.B. Zusteller).

Aus Sicht von TNT Post werden Sendungen, welche nicht durch TNT Post bzw. Partner zugestellt werden können, an die DPAG weitergegeben, da grundsätzlich i.d.R. die gesamte Tagespost beim Kunden abgeholt wird. Vorab werden diese Sendungen durch TNT Post bzw. (wie wohl in deinem Fall) durch die TNT-Tochter PostCon (Konsolidierer K4031) für den Versand über die DPAG frankiert. Für TNT Post Neuss sind zwei Frankit von TNT Post Neuss selbst und mehrere Frankit von PostCon, Niederlassung Neuss, bekannt. PostCon (Niederlassung Neuss) und TNT Post Viersen + Frechen sind im September 2009 auf ein gemeinsames Grundstück in Neuss gezogen.

Gruß
Pete
 
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