Thema: Konkurrenz unter philatelistischen Foren
Jürgen Am: 09.07.2011 16:03:27 Gelesen: 22239# 31@  
Hallo Briefmarkensammler,

Datenbanken zu unterhalten kostet Geld. Verwalte ich alle Deutschen und zum Beispiel deren Steuerdaten, dann kommen leicht 50 Mio. mal ganz viel zusammen. Nimm eine Bank oder die Deutsche Bahn. Da fallen oft für jeden Stammsatz mehrere Bewegungsdatensätze pro Tag an. Die Datenmengen in Größenordnungen von Milliarden, müssen auf mehreren Servern verteilt laufen. Das kostet einen überschaubaren Betrag.

Alle Stempelgeräte dieser Welt, ich schätze um 3 Mio. und davon je 5 Abschläge, wären grob geschätzt 15 Mio. Datensätze. Die kannst du heute fast im Handy verwalten. Das gesamte philatelistische Wissen, einen Katalog für jede Marke, jedes Porto, jeden Stempel usw. läuft problemlos auf einem Server für unter 500,- Euro im Monat.

Ich weiß wovon ich rede, ich mache das Hauptberuflich. Eine halbe Million Auktionslose mit Bildern, pro Jahr verwaltet, braucht nur ein physikalisches Gerät. Auf meinem Server liegen sicher über 5 Mio. Datensätze in Datenbanken. Das ist eine lächerliche Größe in Bezug auf die Aussage, die Unterhaltung von Datenbanken würde viel Geld kosten.

Ich bin auch immer wieder verblüfft, wenn Politiker für irgend etwas eine Datenbank fordern. Dann hört man, dass die Maßnahme 5 Jahre Vorlaufzeit braucht und dann 100 Mio. Euro kostet. Glaub mir, die Leute wissen einfach nicht wovon sie reden.

Konkret zu deiner Befürchtung. Soweit es mich betrifft, kann ich die zehnfache Datenmenge auf der bestehenden Hardware verwalten. Deine Befürchtungen treffen nicht zu. Ich verrate aber gerne, was wirklich Geld kostet. Das ist zum Beispiel die Zeit, die ich für Programmierung aufwende und für das Einpflegen von Daten. Der Betrieb meiner Gratisseiten kostet mich keine 300,- im Monat für Server. Mein restlicher Aufwand, zu Harz IV-Sätzen gerechnet, sicher das zehnfache davon. Mein Ziel ist aber erreichbar, wenn zum Beispiel jedes deutsche Stempelgerät bis 1960 bei mir erfasst ist. Wenn ich das habe, dann kommt alle Welt. Danach kann ich mich dann um andere Sachen kümmern.

Noch eine Überlegung zu dem Punkt. Ich hatte es auch schon mehrfach geschrieben. Geld zu nehmen für eine Dienstleistung wie die Stempeldatenbank, scheitert schon daran, dass niemand bezahlen würde. Ich bin Realist. Ein Träumer könnte sich natürlich ausmalen, was gleich an Geld herein regnen wird, wenn man sagt, die Nutzung kostet jetzt 10,- Euro im Monat (du kannst auch 10 Cent oder 100,- Euro nehmen). Würden 5 Leute zahlen? Vielleicht! Reicht das dann für eine Currywurst? Nein, nicht an jedem Tag.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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