Thema: DDR: Sperrwerte zur Devisenbeschaffung
drmoeller_neuss Am: 12.07.2011 16:54:03 Gelesen: 33852# 11@  
@ petzlaff [#8]

Es handelt sich nicht um eine fiskalische Verwendung, sondern um Verrechnung einer Postgebühr in Briefmarken. Das war damals in Briefmarken üblich, und wurde auch in der BRD gehandhabt (z.B. Briefmarken auf Telegrammformularen).
Auch das Verfahren, die Marken am Postschalter zur Abholung zu hinterlegen, ist nicht DDR-typisch. In Frankreich konnte man auch auf diese Weise die Neuheiten beziehen.

In der DDR gab es separate Fiskalmarken, die auch von der VEB Wertpapierdruckerei Leipzig hergestellt wurden und das gleiche Format wie die kleinformatigen Dauermarken hatten. Am bekanntesten sind die Wertmarken, die in bundesdeutsche Pässe zur Verrechnung der Visumsgebühr eingeklebt wurden. Daneben wurden sie wie in der BRD auch auf Standesämtern und anderen Behörden zur Verrechnung von Gebühren verwendet.

@ Sammler-Henn [#10]

Woran schliesst Du, dass die Qualität der DDR-Marken in den letzten Jahren der DDR nachgelassen hat? Grafisch waren die Marken immer noch Weltklasse, man hat lediglich wieder verstärkt auf das Kleinformat gesetzt, da auch in der DDR die Postautomation Einzug hielt. Bei mehreren grossformatigen Marken auf einem Brief wurde häufig nur eine von der Stempelmaschine getroffen, ein Problem, dass auch die Deutsche Post hat.

Es gab mit dem Papier (aus Königstein ?) Probleme, da die Druckfarbe nicht genug haftete. Daher wurde Briefmarkenpapier mit der traditionellen Dextringummierung aus der Schweiz importiert. Generell findet man unter DDR-Briefmarken so gut wie keine Abarten, von mikroskopisch kleinen MüSchis abgesehen.
 
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