Thema: Japan: Selbstklebende Präfekturmarken
ragiko Am: 13.10.2011 05:16:40 Gelesen: 5052# 1@  
Bei der Privatisierung der japanischen Post im Jahre 2002 verpflichtete sich die neue Post GmbH, mit ihren Diensten weiterhin das gesamte Reichsgebiet samt entlegenster Inseln abzudecken. Dies bedeutete auch Schluss für die Ausgabe von Präfekturmarken, die nur in bestimmten Regionen (und am Sammlerschalter in Tokyo GPO) zum Verkauf kamen. Trotzdem sind 2009 und 2010 neue Regionalausgaben erschienen, denn die Post fand einen Trick, das Verbot zu umgehen. Sie deklarierte diese Marken als Nachauflagen, die auf Wunsch der betreffenden Präfekturen von früheren Ausgaben nachgedruckt wurden. In der Tat unterscheidet sich das Markenbild nicht von dem früherer Regionalausgaben, aber einige dieser Nachauflagen wurden nicht nassklebend im Bogen, sondern selbstklebend auf Folie ausgegeben (das Foto zeigt nur 4 von 7 Ausgaben).



Als "Nachauflagen" hatten sie keinen offiziellen Ersttag, und die Teilauflage fiel erheblich kleiner aus als die Auflage der Ur-Marken. Überdies wurden die Marken nur in den entsprechenden Regionen ausgeliefert, auch Tokyo GPO hatte sie nicht im Angebot und lieferte sie auch nicht an die Abonnenten aus. Inzwischen sind sie längst ausverkauft und verbraucht, und die wenigen cleveren Händler, die sie besorgt und mit gehörigem Aufschlag in Tokyo verkauft hatten, haben keine Vorräte mehr.

Der Großhandel in Deutschland sucht derzeit dringend Lieferanten für diese Ausgaben, die bei MICHEL mit Hauptnummern katalogisiert sind und deshalb von allen Neuheitensammlern gesucht werden, aber die Ware ist überaus knapp, zumal diese selbstklebenden Ausgaben, die ohne Abstand auf der Folie nebeneinanderkleben, nicht als Einzelmarken, sondern von jedem Kunden gleich im kompletten Bogen (20 Marken) gewünscht werden. Gestempelte Einzelmarken sind in der Kiloware häufig zu finden, aber postfrisch sind derzeit in Japan keine Angebote zu finden, der Markt ist leergefegt. Wer einen Bogen davon hat, sollte ihn festhalten.
 
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