Thema: Briefmarken als Kapitalanlage
Lars Boettger Am: 04.11.2011 21:10:10 Gelesen: 26536# 35@  
@ erwin58 [#34]

Lieber Erwin,

Du verwechselst den BDPh als Verband, der bestimmt niemanden empfiehlt (aber auch nicht unter Strafandrohung verbietet bei Borek zu kaufen) und den BDPh-Präsidenten, der vor ein paar Jahren mal in einer Borek-Broschüre erschien. Jaja, ist Haarspalterei, kann man Amt vom Verband trennen, aber man sollte das tun bzw. als erwachsener Mensch dazu in der Lage sein.

Noch einmal Briefmarken sind keine Geldanlage. Nur wenn man sich wie Günther standhaft weigert, von Experten etwas zu lernen, dann zahlt man halt viel Lehrgeld. Dann glaubt man auch, dass ein Berlin Block Nr. 1 mit Plattenfehler für 800 Euro ein günstiger Kauf war.

@ drmoeller_neuss [#31]

Wenn Du in den Dax mit Zertifikaten investierst, dann schlägst Du locker 80% aller Investmentfondsmanager. Langweilig, aber langfristig erfolgversprechend. Mein Favorit war die Top-Ten/Low-Five/Drop First/Double-Second-Dividendenstrategie -> hoher Hebel, hoher laufender Ertrag.

@ Günther [#27]

Ich habe mal sehr intensiv Transatlantikpost gesammelt. Als ich merkte, dass ich für die fehlenden Belege zuviel Geld ausgeben muss bzw. die Preise für das Material davon zogen, habe ich verkauft. Trotz eines wirklich guten Marktes habe ich etwa die Hälfte meines Einsatzes verloren.

Mittlerweile haben die Sammler, die vor drei-vier Jahren das Material weggesogen haben, ihre Sammlungen aufgelöst. Material, das ich verkauft hatte, wandert wieder in den Markt zurück. Ich bin wieder als Käufer dabei. Allerdings werde ich viel "Beifang", den ich irgendwann mal gekauft hatte, nicht mehr in die Sammlung aufnehmen und spare mir das Geld für die wirklich wichtigen Belege. Und wir reden hier nicht über Massenware wie den Berlin Block Nr. 1, sondern über Briefe, von denen es für bestimmte Überfahrten nur eine handvoll Stücke gibt. Die für viele Sammler in den USA und England auch einen hohen emotionalen Wert haben, weil sie (post-)historisch interessant sind.

Erwarte ich, dass ich für dieses Altpapier jemals wieder Geld sehe? Nein. Aber es macht Spass, sich mit einer alten Liebe zu befassen. Es macht Spass, alte Kontakte wieder aufleben zu lassen. Das macht Philatelie für mich aus.

Einen Briefmarkenkatalog habe ich trotzdem jeden Tag in der Hand. Als Nachschlagewerk für Zähnung, Ausgabedaten, Stempel usw. Aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass ein Katalog nur einen Bruchteil dessen darstellt, was man eigentlich wissen muss und kann. Wenn ich den Katalogpfad entlang trotten will - dann kann ich das machen. Aber wenn ich mich davon entferne, dann wird es spannend. Aber dann löst sich auch die heimelige Ordnung auf und Du stehst in der Wildnis. In Nachbarsgarten findest Du kein Gold, Du musst schon aus der Vorstadt raus. =D

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
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