Thema: Notgeld: Münzen aus dem Getto Litzmannstadt
Richard Am: 12.07.2009 23:37:41 Gelesen: 3535# 1@  
Notgeld Münzen aus dem Getto Litzmannstadt

Briefmarkenhaus-Heubach.de (12.07.09) - Das Ghetto Litzmannstadt (auch Ghetto Lodsch) in Łódź, nach dem General und NSDAP-Mitglied Karl Litzmann (1850–1936) benannt, war eines der größten Judenghettos des gesamten „Dritten Reiches“ (neben denen in Warschau und Krakau). Es diente, wie die anderen Ghettos auch, als Zwischenstation jüdischer Bürger vor der Deportation in die Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno), Auschwitz, Majdanek, Treblinka und Sobibor. Am 10. Dezember 1939 wurde vom Regierungspräsidenten Friedrich Uebelhoer ein Rundschreiben zur Bildung eines Ghettos in der Stadt Lodsch verschickt. Das Schreiben enthielt Vorschläge zur Lage des Ghettos im Norden der Stadt, zur Abtrennung von dem Rest der Stadt und zur Versorgung der Bewohner. Das Schreiben endete mit der Aussage, dass die Errichtung des Ghettos nur eine Zwischenlösung darstellen soll und am Ende „…das Ghetto und die Stadt Lodz von Juden gesäubert…“. werden sollten.

Im Februar 1940, fünf Monate nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurden durch den deutschen Polizeipräsidenten von Lodsch, SS- Brigadeführer Johannes Schäfer, die im Norden der Stadt gelegenen Viertel Stare Miasto (Altstadt), Baluty und Marysin, alle drei besonders rückständige Stadtteile, in denen 90% der Häuser über keinen Wasseranschluss verfügten, per Dekret zum Ghetto erklärt. Alle nichtjüdischen Bewohner hatten den Bereich bis zum 30. April des Jahres zu verlassen, und gleichzeitig wurden zu den bereits ansässigen 60.000 Juden weitere 100.000 Lodscher Juden per Zwang einquartiert. Das neue, etwa vier Quadratkilometer große, Judenghetto wurde sogleich mit Stacheldraht und Mauerwerk umgeben, wozu teilweise auch ganze Straßenzüge abgerissen wurden. Von nun an war es den Juden bei Todesstrafe verboten, ohne Erlaubnis das Ghetto zu verlassen. Die Anweisung des Kommandeurs der Schutzpolizei Litzmannstadts Walter Rudolf Keuck vom 19. Mai 1940 sah vor, dass beim Versuch das Ghetto illegal zu Verlassen sofort ohne Vorwarnung zu schießen sei. Dasselbe galt für Personen die beim Schmuggeln angetroffen wurden. Für die Kontrolle der Einhaltung dieses Verbotes sorgten an der Ghettogrenze in Wachtürmen postierte bewaffnete SS-Wacheinheiten. Am 24. Juni 1940 veröffentlichte der Judenälteste Chaim Rumkowski die Bekanntmachung, dass ab dem 28.

Juni 1940 nur noch Ghettogeld, Rumkowski sprach von Mark-Quittungen, für Zahlungen im Ghetto verwendet werden darf. Unter dem Eindruck der vorrückenden Sowjetarmee begann man mit der schrittweisen Auflösung des Ghettos Litzmannstadt. Ursprünglich hatte Himmler geplant, das Ghetto nach und nach in ein Konzentrationslager umzuwandeln. Stattdessen wurden die Quoten für den Judenrat aber nach und nach erhöht, angeblich für Aufräumarbeiten im Reich. In Wirklichkeit wurden viele der Abtransportierten in Auschwitz vergast. Junge und Gesunde wurden aber auch in großer Zahl ins Lager eingewiesen oder als sogenannte “Durchgangsjuden” ins Deutsche Reich zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie weitergeschickt. Mehrere hundert jüdische Frauen gelangten 1944 so beispielsweise in die Außenlager des KZ Flossenbürg in Freiberg (500), Oederan (200) und Hainichen (150)(Quelle Wikipedia).

Am 28. August 1944 wurde Chaim Rumkowski mit seiner Familie in Auschwitz ermordet. Die Liquidation des Ghettos Litzmannstadt ging schnell voran, so dass am 19. Januar 1945 nur noch 870 Mitglieder eines Aufräumkommandos, 30 Kinder und 80 Erwachsene, die sich vor den Deportationen hatten verstecken können., von der einmarschierenden sowjetischen Armee befreit wurden.

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